Rezension

Keine einfache Kost

Die Schwebebahn - Uwe Tellkamp

Die Schwebebahn
von Uwe Tellkamp

Bewertet mit 4 Sternen

Dieses Buch ist eine Liebeserklärung des Dresdner Schriftstellers an seine Stadt. In Assoziationen, Erinnerungen Gedankenfetzen zeichnet er ein liebevolles, aber nicht unkritisches Bild seiner Heimatstadt, die er schon in seinem großen Roman "Der Turm" so kongenial beschrieben hat.

Ergänzt wird das Buch von Fotos des Dresdner Fotografen Werner Lieberknecht aus der DDR-Zeit und den 2010er Jahren.

Das Buch ist nicht einfach zu lesen und es hilft, wenn man Dresden einigermaßen gut kennt. Denn in Spaziergängen durch einzelne Stadtteile sollte man sich schon in etwa vorstellen können, wo man ist. Auch werden Personen aus der Dresdner Vergangenheit beschrieben, die einem Nicht-Dresdner kaum geläufug sind.

Spannend ist es, wenn man den von Tellkamp beschriebenen Zustand mit der heutigen Stadtwirklichkeit vergleicht. Da kommt nicht nur die Waldschlösschenbrücke nicht gut weg, sondern auch in den einzelnen Stadtteilen hat sich viel verändert. Von Pegida ganz zu schweigen!

Tellkamps Sprache ist eindringlich und feinst gedrechselt. Man möchte sich manche seiner Sätze aufschreiben und einrahmen, so fein sind die Worte gewählt und gesetzt. Allerdings ist die Abweichung von unserer heutigen Alltagssprache umso größer....

Ein Buch, dass man sich erarbeiten muss!