Rezension

Die Leiden des Krieges

Wir waren hier - Nana Rademacher

Wir waren hier
von Nana Rademacher

Inhalt: Berlin 2039: Die Welt ist zu einem einzigen Kriegsschauplatz geworden, bei dem Soldaten das Volk unterdrücken. Die, die noch leben, leiden unter Hunger und Kälte. Mitten drin ist die 15-jährige Anna. Das Mädchen lebt mit ihren Eltern in der Stadt und kämpft täglich ums Überleben. Als sie den gleichaltrigen Ben kennen lernt bekommt sie zum ersten Mal wieder Hoffnung. Aber ist eine Zukunft überhaupt noch möglich?

 

Meinung: In diesem Endzeitroman gibt es keine Zombies. Aber das macht die Sache nicht weniger erschreckend. Ganz im Gegenteil. Denn der Gedanke, dass Krieg reicht, um unsere Welt soweit zu bringen, wie es in diesem Buch beschrieben wird, ist mehr als Angst einflössend. Gerade weil es evtl. auch in der wahren Welt möglich wäre.

Die Welt, die Nana Rademacher beschreibt ist düster und hoffnungslos. Die Menschen kämpfen für sich selbst und leiden unter Hunger, Durst und entweder der Hitze des Sommers oder der eisigen Kälte des Winters. Der genaue Schauplatz ist Berlin. Das finde ich schon persönlich sehr gut. Die meisten Jugendbücher spielen ja nicht in Deutschland und hier hat man eine ganz neue Perspektive auf Berlin und einige seiner Sehenswürdigkeiten.

Anna ist mittendrin. Sie versucht sich mit ihren Eltern und ihrer besten Freundin so gut es geht, über Wasser zu halten. Als sich dann aber alles für sie ändert muss sie über sich hinauswachsen, um die, die sie liebt zu schützen. Anna hat mir als Figur sehr gut gefallen. Sie ist sicher keine Heldin, aber sie kennt die Welt nicht anders und so kommt sie gar nicht mal so schlecht in ihr klar. Sie ist zäh und mutig und ich mochte sie sehr. Die Romanze zwischen ihr und Ben ist süß, auch wenn der Funke in der Hinsicht nicht ganz bis zu mir übergesprungen ist.

Den Schrecken des Krieges und die Leid der Menschen konnte man hingegen das ganze Buch über deutlich spüren.

Auf jeden Fall hat mich dieses Buch sehr nachdenklich gemacht. Darüber wie gut es uns geht, dass wir genug zu Essen und ein Dach über dem Kopf haben. Darüber, dass ich keine Angst haben muss, dass meine Liebsten verhungern oder dass ich bestraft werde, weil ich ins Internet gehe.

Alles in allem finde ich das Buch allein schon deswegen sehr gut geschrieben. Aber es ist auch spannend und etwas romantisch. Es fesselt einen eben.

 

Fazit: Toller Jugendroman über die Schrecken des Krieges und den Kampf ums Überleben. Mit Spannung und Romantik. Und, wie ich finde, für Erwachsene und Jugendliche gleichermaßen geeignet.