Rezension

Eine Frau geht ihren Weg.

Die Leuchtturmwärterin - Christina Schwarz

Die Leuchtturmwärterin
von Christina Schwarz

Bewertet mit 5 Sternen

Nur das Meer kennt die Wahrheit … Wisconsin 1898. Gertrude ist eine Tochter aus »gutem Hause«, deren Weg in vorgegebenen Bahnen verläuft. Doch dann verliebt sich Trudy in ihren Cousin Oskar, den Schöngeist mit dem strahlenden Blick, der nichts auf Konventionen zu geben scheint und so ganz anders ist als ihr Verlobter. Hals über Kopf heiraten die beiden, um im Norden Kaliforniens ein neues Leben zu beginnen: auf einer abgelegenen Insel vor der Küste gehen sie dem Leuchtturmwärter und seiner Familie zur Hand. Die Umgebung ist unwirtlich, das Meer wild und das Klima rau. Trotz der harten Lebensbedingungen fühlt sich Trudy mehr und mehr zu Hause. Während ihr Ehemann ihr zusehends wie ein Fremder erscheint, erkundet sie gemeinsam mit den Kindern des Leuchtturmwärterpaares Flora und Fauna des kleinen Eilands – doch die Insel birgt ein Geheimnis, das Trudy vor die schwerste Prüfung ihres Lebens stellen wird.

Es beginnt im Jahr 1977, als die 84-jährige Jane zusammen mit ihrem Enkel Danny sich auf eine Reise in die Vergangenheit begibt. Sie fahren nach Point Lucia. Hier war Jane geboren und aufgewachsen, bevor sie 1912  mit neunzehn Jahren die Insel verließ. Ihr Vater war dort Hauptleuchtturmwärter gewesen. Jane erinnert sich noch genau an den Tag, als Mrs. Swann mit ihrem Mann auf der Insel eintraf. Gertrude Swann, dieser Name war ihrem Enkel bei seinem Studium ins Auge gesprungen und hatte seine Großmutter danach befragt. Gertrude Swann, eine Meeresbiologin. Was hätte Jane darum gegeben, mit Danny allein die Insel zu erkunden, ohne die geführte Gruppe. Auf den Gipfel des Kaps zu steigen, den Leuchtturm zu besteigen und und und All ihre Erinnerungen an eine längst vergangene Zeit.

"Die Leuchtturmwärterin" ist ein historischer Frauenroman, der um die Zeitwende des 19. und 20. Jahrhunderts spielt. Es brauchte seine Zeit, bis ich mich in die Handlung eingelesen hatte, denn anfangs vermischte sich Gegenwart mit Vergangenheit.
Die Umgebung bzw. der Handlungsort waren sehr beeindruckend geschildert. Es gibt viele einzelne Szenen, in denen der Leser sich direkt vor Ort fühlen konnte. Die Figuren waren auf den Punkt beschrieben, so dass man wirklich das Gefühl hatte, es gäbe sie tatsächlich. Wer in diesem Buch großartige Gefühle erwartet, wird enttäuscht werden. In schöner Sprache wird hier eine Geschichte erzählt, auch wenn der Anfang etwas ruckelig war.
Die Geschichte um Mrs. Swann, den Menschen auf Point Lucia mag auf den ersten Blick nicht einzigartig erscheinen, ist aber auf beeindruckende und einfühlsame Art erzählt. Das alles ist ein Grund, warum ich nicht ausführlicher auf die Handlung eingehe. Wer mehr von der Handlung erfahren möchte, sollte die Buchinfo lesen. Mir als Leser einer Rezension würde es zu viel Spannung vorab nehmen.

"Die Leuchtturmwärterin" überzeugt durch die wunderbare Atmosphäre, der Thematik als auch der Protagonistin
Für mich ein überraschend gutes Buch, was mehr Aufmerksamkeit verdient. Lesen Sie das Buch. Sie werden es nicht bereuen