Rezension

Geh immer mit einem Lächeln durch den Tag

Eine fast perfekte Familie - Meg Mitchell Moore

Eine fast perfekte Familie
von Meg Mitchell Moore

Bewertet mit 4 Sternen

Familie Hawthorne besteht aus den Eltern Nora und Gabe sowie ihren drei gemeinsamen Töchtern Angela (17), Cecily (11) und Maya (7). Sie leben in Kalifornien, genauer gesagt in San Francisco unweit der Golden Gate Bridge. Auf den ersten Blick wirken sie wie die perfekte Familie. Harmonisch, gut gelaunt, immer fröhlich. Doch der Schein trügt. Ehrlich gesagt hat jeder von ihnen eine Menge Stress.
Nora ist Immobilienhändlerin und dabei sich ein riesen Geschäft durch die "Lappen" gehen zu lassen, Gabe wird von der neuen intriganten Praktikantin "geplagt", Angela steht vor ihren Abschlussprüfungen und möchte durch eine Frühbewerbung in Harvard aufgenommen werden, Cecily übt für den perfekten Tanzauftritt bei einem Feist und Maya, nun Maya versucht zu lesen. Während die Familienmitglieder durch den Druck unter dem sie stehen immer weiter auseinanderdriften, kommen mehr oder weniger alte Geheimnisse sowohl der Eltern als auch der Kinder ans Tageslicht. Wenn das mal gut geht.

Meg Mitchell Moore ist selbst verheiratet und hat drei Töchter. Das sie weiß wovon sie spricht wenn sie von der morgendlichen Aufbruchstimmung während des Frühstücks oder von einer quengeligen Maya im Auto schreibt, merkt man. Im Laufe der Handlung denken die Eltern immer mal wieder an die Zeit zurück als ihre Kinder noch klein waren. Was für lustige Dinge die Mädchen gesagt oder getan haben und wie schön diese Zeit doch war. Auch wenn unsere Tochter noch sehr jung ist, konnte ich den beiden ihre "Sehnsucht" gut nachfühlen.
Ein anderes Beispiel wie nachdrücklich die Autorin die Geschichte erzählt, sind die Abschnitte in denen die Praktikantin Gabe erzählt, dass sie sein Geheimnis entdeckt hat. Man merkt wie verzweifelt der Mann ist. Alles steht auf dem Spiel, er kann alles verlieren- auch seine Familie. Diese Anspannung setzte mir ebenfalls so zu, dass ich überlegte das Buch einfach zur Seite zu legen. Ich muss ja nicht unbedingt erfahren wie alles den Bach hinunter geht, dachte ich mir. Aber die Neugier siegte. Und das war gut so, denn sonst hätte ich ganz viele Details und lustige Szenen verpasst.
Im Fokus der Geschichte steht ja ganz klar die Familie, ihr Zusammenleben sowie ihre Verbundenheit. Hätte ich selbst keine Familie bzw. kein Kind, glaube ich, hätte ich die Geschichte nicht so mitreißend empfunden. Ich kann mich gut daran erinnern, dass ich derartige Schilderungen, in noch gar nicht so langer Vergangenheit, als "anstrengend" empfunden hätte. Doch wenn man weiß welche Gedanken man sich bei einem Sturz des Kindes macht und darin eine mögliche Ursache des "Nicht-Lesen-Könnens" befürchtet, findet das Buch von Meg Mitchell Moore auf jeden Fall packend.

Fazit:
Ein Roman über den Zusammenhalt einer Familie und dem Beweiß "ehrlich währt am längsten".