Rezension

Beruf: Seelenfänger

Schwarzer Dolch - Alexey Pehov

Schwarzer Dolch
von Alexey Pehov

Bewertet mit 4 Sternen

Alexey Pehov - Schwarzer Dolch - Chroniken der Seelenjäger.1 - PIPER

Was ist ein ruheloser Geist? Einer, der sich immer noch so fest an das Leben krallt, dessen Teil er längst nicht mehr ist, egal, wie sehr er es bedauert?
Einer, der zu früh eines gewaltsamen Todes gestorben ist und dessen Schicksalfäden noch nicht ganz durchschunden sind, bis zum Tag seiner finalen Bestimmung?
Oder ist es der Zorn eines einzigen Menschen, dessen ungestüme Kraft hundert Leben aufbrauchen muss, bevor sein Zorn verraucht ist?
Ludwig van Normayenn hat die Gabe, all diesen Seelen zu begegnen, in all ihrer grausamen Wirklichkeit. Ludwig ist ein Seelenfänger, was das dunkle Meer in seinem Dolch immer dunkler werden lässt.
Sein Freund Apostel, wandert mit schwertzerschmetterrter Schläfe in blutbesudelter Soutane seit Jahren mit ihm. Trotz oder gerade deswegen.
Die Auswahl seiner Gefährten, muss mit seiner Berufung im engen Zusammenhang stehen, der Gedanke drängt sich auf. Mir hat das sehr gefallen.
Als sie das Fürstentum Vierwalden erreichen, bemerken sie eine virulente Angst, etwas Schreckliches braut sich hier zusammen. Ludwig würde am liebsten auf seinen Fluchtinstinkt hören, so garstig empfindet er die tückischen Schwingungen.
Ludwig meldet sich also beim Bürgermeister und bietet seine Dienste an. Dort ist man hocherfreut und engagiert ihn sofort.
Ein Funken Hoffnung schleicht sich über die verzweifelten Gesichter von Vion.
Der Tanz der Toten, auf dem Friedhof, ist erst der Anfang..und es gibt noch mehr Fürstentümer, die Ludwigs magische Hilfe brauchen.

Erster Teil der Seelenfängerchroniken, die Alexey Pehov schaurig schön in Szene gesetzt hat. Spannende Fantasy der Extraklasse, humorvoll, verschlagen und genial zum Fürchten. Ein Pageturner!
Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!

"In der Luft hing der unterschwellige Geruch von Furcht, der beißend war, wie Pferdeschweiß und gefährlich wie ein tollwütiger Wolf. Nach und nach benebelte er das Denken aller Menschen von Vion."