Rezension

Weniger wäre mehr gewesen

Küstenstrich - Benjamin Cors

Küstenstrich
von Benjamin Cors

Bewertet mit 3 Sternen

Nicolas Guerlain, beurlaubter Personenschützer, wird inoffiziell reaktiviert, um einen Adeligen zu schützen, der Todesdrohungen erhält und mit dem Minister befreundet ist, für den Guerlain zuständig war. Bereits vor seiner Ankunft dort findet er eine Leiche, an einer Brücke hängend.

Das eigentlich für den Mord zuständige Polizeirevier in Deauville bearbeitet zeitgleich einen zweiten Fall, in dem es anfangs "nur" um illegale Prostitution geht, doch bei einer Razzia im betreffenden Nachtclub stellt sich heraus, dass dort offensichtlich ein Ring existiert, der Kinder missbraucht. Da offensichtlich hochgestellte Persönlichkeiten Teil dieses Ringes sind, wird versucht, diese Ermittlungen zu unterdrücken, was jedoch die Ermittler eher anstachelt. Ein Verdachtsmoment ergibt sich schnell, ausgerechnet der Adelige, den Guerlain schützen soll, scheint der Kopf dieses Ringes zu sein.

So viel zur Handlung. Der Plot und der Spannungsfaktor sind durchaus gut, aber:

leider hat Cors zu viel in den Roman hineingepackt. Ständige Rückblenden in die Zeit, in der Guerlains Freundin verschwand, worunter er auch nach drei Jahren leidet, trüben den Lesegenuss deutlich, zudem erscheinen bestimmte Episoden an den Haaren herbeigezogen (die Hundeepisode). Und das die bösen Reichen keine Tabus kennen, ist mir mittlerweile ein zu abgedroschenes Klischee, dafür gibt's dann eben zwei Sterne Abzug.