Ein Forsyth "wie er im Buche steht"
Bewertet mit 5 Sternen
Man braucht nicht besonders viel Fantasie um sich das Szenario des neuen Thrillers von Frederick Forsyth als höchst real
vorzustellen, zumindest was die Terrorszene am Hindukusch und am Horn von Afrika betrifft. Wie stets versteht es Forsyth
geschickt, unterschiedliche Handlungsstränge so zu verweben, dass man gespannt ist, wie denn die verschiedenen Stränge zu
einem guten Ende führen werden, denn klar ist, auch in diesem Thriller werden die Guten die Oberhand behalten.
Aus dem Klappentext zitiert "ist die »Todesliste« das geheimste Dokument der amerikanischen Regierung. Es enthält die Namen
derjenigen, die eine Gefahr für den Weltfrieden sind. Ganz oben auf der Liste steht »Der Prediger«, ein radikaler Islamist,
der seine Anhänger dazu aufstachelt, im Namen Gottes Repräsentanten der westlichen Welt zu töten. Als es in Amerika und
Europa immer mehr Opfer gibt, heißt es, seine Identität und seinen Aufenthaltsort zu erkunden, um ihn unschädlich machen zu
können. Diesen geradezu unmöglichen Job übernimmt ein Ex-Marine, genannt der Spürhund. Er muss schnell handeln, um den
Prediger auszuschalten, bevor dieser seine Pläne in die Tat umsetzen kann. Unterstützt wird der Spürhund nur von einem
genialen jungen Hacker – die beiden müssen es schaffen, ihn aus seinem Versteck zu locken."
Bei solchen Gegnern ist es nicht weiter verwunderlich, dass der "Spürhund", um den "Prediger" zur Strecke zu bringen, sich
der mächtigen Mittel und Kräfte bedient, über die Geheimdienste, Regierungsstellen, Computergenie und zu guter Letzt
Kampftruppen verfügen. Hier ist Forsyth als ehemaliger Pilot der Air Force dann in seinem Element und führt die Leser
detailliert und minutiös durch das Handlungsgeschehen. Natürlich kann man einwenden, dass der international operierende
Terrorismus komplexer und heterogener auftritt, als es "Spürhund" und "Prediger" tun. Dennoch vermochten eine Handvoll
Piraten entlang der somalischen Küste tatsächlich Tanker zu kapern und beträchtliches Lösegeld zu kassieren. Und die jüngsten
Berichte über die "online" Aktivitäten der Geheimdienste inmitten unserer Gesellschaft zeigen die realen Möglichkeiten der
Hacker. In diesem Lichte besehen ist die Fiktion von Forsyths Roman nicht allzu sehr von der Realität entfernt.
Wieder ein sehr lesens- und empfehlenswerter Thriller von Frederick Forsyth.