Rezension

Immer noch auf gutem Niveau überzeugend

Küss niemals einen Baseballer (Chick-Lit, Liebe, Sports-Romance) - Saskia Louis

Küss niemals einen Baseballer (Chick-Lit, Liebe, Sports-Romance)
von Saskia Louis

Bewertet mit 4 Sternen

"Küss niemals einen Baseballer" handelt von Kaylie, die sich als Physiotherapeutin einen Namen gemacht hat. So gut sogar, dass sie bei den Delphies, der Baseballmanschaft Philadelphias eingestellt wird, obwohl sie mit Baseball überhaupt nichts zu tun haben will. Und damit auch ganz sicher nicht mit Dexter, einem der Stars der Mannschaft, der aber hartnäckig um sie wirbt. Kann sie ihre Prinzipien sich von Baseballern generell fern zu halten einhalten, wenn ihr Bauchgeühl bei dem attraktiven Dexter aber etwas ganz anderes sagt?

Ich liebe Reihen, ich liebe Sports Romance, ich liebe Saskia Louis und ihren ersten Band ihrer Reihe, also war ich doch hier beim zweiten Teil sofort dabei, zumal es galt den sympathischen Dexter unter die Haube zu bekommen!

Umso überraschter war ich, dass der Einstieg etwas schwerfälliger für mich verlief. Der eigentlich doch sehr bodenständie Dexter trat nämlich plötzlich als Macho vom Feinsten auf. Dagegen habe ich nicht unbedingt prinzipiell etwas, aber es passte für mich leider nicht so ganz mit meinem Dexter-Bild zusammen. Der weibliche Gegenpart, Kaylie, gefiel mir dagegen auf Anhieb. Tough, kein Blatt vor den Mund nehmend und genau mit dem richtigen Handling für dieses arrogante Gehabe, das Dexter bei ihrer ersten Begegnung an den Tag legt. Leider litt darunter auch etwas, dass die Chemie zwischen den beiden nicht von Anfang an für mich passte.

Was jedoch für mich zum Glück von Anfang an passte, war der erneut sehr flotte, schonungslos offene und sehr humorvolle Erzählstil, der die Seiten wunderbar fliegen lässt. Zwar kann Kaylie mit der genialen Schlagfertigkeit einer Emma nicht mithalten, aber eine eins zu eins Kopie der Protagonistin aus dem ersten Band hätte ich schließlich auch kritisiert.

Im Laufe der Geschichte wandelte sich das Bild in Bezug auf die Charaktere jedoch für mich. Während Dexter mehr und mehr zum liebevollen und sorgenvollen großen Bruder mutierte und für Kaylie zum herzerwärmenden Romantiker, der nicht aufgibt ihre Schale zu durchbrechen, habe ich Kaylie irgendwann als sehr stur und unnachgiebig empfunden und das in meinen Augen noch in Anbetracht eines sehr klischeehaften Denkens. Und so kippte die Waage plötzlich auf die andere Seite. Nur gut, dass Kaylie sich zwischendurch fallen lassen kann und das kann ich als Leserin dann glücklicherweise auch. Und schwupps stimmte die Chemie für mich und ich war im Mitfiebermodus.

Das finale Drama zwischen den beiden leidet etwas unter dem im Abschnitt zuvor kritisierten Verhalten von Kaylie, denn so wirkte es sehr konstruiert, aber das Happy End war goldwert. Passend zu Sports Romance, auf den Punkt getroffen!

Fazit: Band 1 war einfach sehr genial, da passte quasi alles, umso trauriger war ich wirklich, dass dieser hohe Standard die Erwartungen vielleicht zu hoch geschraubt hat. Band 2 ist immer noch sehr, sehr gut erzählt, doch das Ungleichgewicht zwischen den Figuren hat mich doch an der ein oder anderen Stelle gestört. Trotz dieser kleinen Kritik bin ich immer noch total angefixt von dieser Reihe und ich sehe in einigen Figuren noch unheimlich viel Potenzial das unbestreibar sehr unterhaltsame Niveau dieser Reihe zu bestätigen.