Rezension

Große Distanz zu den Charakteren und ein langatmiger Einstieg

Die Wolfselbin - Susanne Ferolla

Die Wolfselbin
von Susanne Ferolla

Bewertet mit 1 Sternen

„Auf den Wolfselben lastet große Schuld: Einst ließen sie zu, dass Kriegsherr Xeres einen toten Schatten erschafft. Längst sind die dunklen Zeiten vorbei. Doch im Fundament der Wasserfallstadt Thoran hat einer von Xeres’ Seelenfressern überlebt. Die Wolfselbin Jerelin wächst als Außenseiterin zusammen mit ihrem Menschenbruder Florin auf, dessen Leben ohne die temperamentvolle Wolfselbin trostlos und ohne Träume wäre. Aber ausgerechnet Florin kommt hinter Jerelins Geheimnis ihrer Herkunft. Aus Angst, Jerelin würde das verhasste Dorf verlassen, verschweigt er ihr die Wahrheit. Doch Jerelin schwebt in großer Gefahr — der tote Schatten ist hinter ihr her!“

Der Klappentext hat mich begeistert! Magie, Elben und Selenfresser -  das klang für mich nach einem spannenden und interessante Fantasybuch. Die Autorin Susanne Ferolla hat auch in diesem Buch eine komplexe Welt geschaffen. Der Leser lernt relativ schnelle viele Schlüsselfiguren für die Geschichte kennen. Jede Figur ist hier einzigartig und hat eine eigene Hintergrundgeschichte. Generell mag ich das und eigentlich bin ich der Meinung, dass dies auch eine gute Fantasy-Saga ausmacht. In diesem Fall hat es jedoch dazu geführt, dass in der ersten Hälfte des Buches die Hauptperson Jerelin kaum aufgetaucht ist, da die anderen Charaktere vorgestellt wurden. So war mir die erste Hälfte des Buches zu langatmig und ziemlich verworren.

Nach etwa der ersten Hälfte ist das Buch für mich deutlich interessanter geworden. Ab diesem Zeitpunkt ist die Geschichte handlungsreicher geworden und die einzelnen Erzählstränge wurden zusammengeführt. Was mich jedoch die ganze Zeit über gestört hat, ist die Distanz zu den einzelnen Personen. Die Charaktere sind zwar komplex aufgebaut und der Leser erfährt einiges über sie, jedoch konnte ich nicht mit ihnen mitfühlen. Hier werden ihre Gefühle zwar erwähnt, aber die Gedanken dahinter oder die Gründe werden nur zum Teil angerissen. So haben mir in dem Buch Emotionen und dadurch auch die Spannung gefehlt.

Angenehm war, dass man die Gesamtausgabe, wie ein einziges Buch lesen konnte. Es war nicht ersichtlich, wann ein Teil endet und wo der nächste Teil beginnt. Somit gibt es hier auch keine längeren Einleitungen oder Cliffhanger. Wer dieses Buch gerne lesen möchte, dem kann ich nur empfehlen die Gesamtausgabe zu kaufen.