Rezension

Gelungener Abschluss der Trilogie

Richarda von Gression 3: Die Pilgerin - Günter Krieger

Richarda von Gression 3: Die Pilgerin
von Günter Krieger

Bewertet mit 5 Sternen

Nach einem kurzen Prolog schließt die Geschichte genau an Teil 2 an. Richarda ist mit Gero und Paulinus auf den Weg nach Kloster Hersfeld. Als sie am Morgen erwacht, ist Gero verschwunden. Er weiß noch nicht, dass Richarda nicht seine Schwester ist. Deshalb flieht er vor einer unerfüllbaren Liebe.

Der Autor hat erneut einen spannenden historischen Roman geschrieben. Ich als Leser darf Richardas Leben verfolgen, bis sich der Kreis der Handlung und ihres Lebens schließt.

Im Gegensatz zu den beiden vorhergehenden Teilen wird hier die Handlung in drei Stränge aufgegliedert. Der eine Teil befasst sich mit Richardas Weg, der zweite verfolgt Geros Entwicklung und der dritte beschreibt die Entwicklung am Hofe des Gaugrafen.

Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Gekonnt werden zu Beginn die wesentlichen Entwicklungen der ersten beiden Teile in die Handlung integriert. Richardas Weg trennt sich bald von Paulinus` , allerdings für beide nicht freiwillig. Während Paulinus ins Kloster zurückkehrt, geht es bei Richarda durch Höhen und Tiefen. Immer wieder findet sie Menschen, die ihr helfen. Es kommt zu überraschenden Begegnungen. Erinnerungen werden wach an das Kindheitserlebnis mit Kaiserin Theophanu. In Rom, der Endstation ihre Pilgerreise, erfährt sie, wie es Ricarda erging, der Frau, die 500 Jahre eher gelebt und die eine direkte Vorfahrin von ihr war. Ein Gemälde beweist dies.

Gero kann Richarda nicht vergessen. Jede andere Frau ist für ihn nur ein billiger Ersatz. Auch sein Weg führt ihn letztendlich zu Paulinus, der ihm das Geheimnis von Richardas Herkunft offenbart.

Am Hofe des Gaugrafen räumt Tassilo auf, nachdem sein Vater einen Reitunfall erlitten hat und nicht mehr handlungsfähig ist.

Sehr gut wiedergegeben werden die Emotionen der Protagonisten. Ein Beispiel ist die Sehnsucht von Gero und Richarda nach dem anderen. Gisla, Tassilos Gemahlin, zeichnet sich durch Großmut und Menschlichkeit aus. Wigberts Hass auf Markus lässt ihm trotz allem vom letzten Schritt zurückweichen.

Der Autor zeigt, wie sich die Protagonisten entwickeln und im Laufe der Handlung reifen. Sie haben aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und bilden am Ende eine neue Einheit.

Das Cover mit der jungen Frau passt zum Inhalt des Buches.

Der Roman hat mir ausgezeichnet gefallen. Er ermöglicht den Einblick in eine ferne Vergangenheit.