Rezension

Mit „Glück ist was für Anfänger“ ist dem Autor ein ruhiger und insgesamt ganz schöner Roman gelungen.

Glück ist was für Anfänger - Ortwin Ramadan

Glück ist was für Anfänger
von Ortwin Ramadan

Bewertet mit 3 Sternen

Die Schreibweise des Autoren ist flüssig, etwas erwachsener und angenehm, sodass man relativ schnell der Geschichte folgen kann.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sichtweise eines Erzählers und dennoch wird vorwiegend die Sichtweisen von Oleg beschrieben. Natürlich geht der Erzähler auch auf die Charaktere in Olegs Nähe genauer ein und dennoch bleiben wir vorwiegend an ihm gehängt und erleben so alles was ihn und die Personen in seiner Nähe betrifft.

Oleg ist ein kleiner Raudi, welcher durch seine Vergangenheit und Familie etwas vom Weg abgekommen ist. Er hält sich vorwiegend an seinen Bruder, welcher selber so den ein oder anderen Dreck am Stecken hat. Er gibt sich sehr draufgängerisch, räuberisch und überheblich, wobei dies größtenteils seine eigene Schutzreaktion ist. Innerhalb der Geschichte lernt man sehr schnell auch die andere Seite von ihm kennen, welche verletztlich, sorgevoll und ab und an auch ängstlich ist. Sein Charakter war mir trotz aller Kanten dennoch sehr sympathisch.

Maximilian hat einen schrecklichen Schicksalsschlag hinter sich, was ihn zu einem zurückgezogenen, einsamen und misstrauischen Menschen hat werden lassen. Er sitzt im Rollstuhl, hat eine Menge Geld und ist dennoch mit sich und seinem Leben nicht zufrieden. Als er mit Oleg zusammentrifft, sind sie wie Katz und Maus welche sich einfach nicht leiden können. Dennoch schließen sie einen Pack und das lässt auch Maximilian ganz langsam aus der Reserve herauskommen.

Die Umsetzung der Geschichte finde ich im Gesamten sehr gut gewählt. Wir haben hier zwei Jungen, welche aus zwei komplett unterschiedlichen Schichten kommen und sich trotz der Widrigkeiten nach und nach anfreunden. Die Idee der Geschichte finde ich insgesamt sehr schön, denn wir lernen zwei Jungen kennen die schon einiges unschöne in ihrem Leben erleben durften. Der eine ist der typische Raudi und der andere hat ein großes Problem mit sich und dem Leben, sodass hier natürlich Streit vorprogrammiert ist. Dennoch gibt es verschiedene Gründe aus welchen diese beiden Jungen aufeinander treffen und gemeinsam etwas durchziehen.

Sehr schön ist, dass man beide Charaktere ganz gut greifen konnte und so ein Bild vor Augen hatte. Die weiteren eingebauten Personen sind alle eher blass geblieben und konnten mich nicht wirklich großartig erreichen.

Das Ende der Geschichte ist passend und nicht zu übertrieben, sodass man sich dieses durchaus für die Jungen vorstellen kann. Dennoch wurden auch einige Dinge eingebaut, welche ich so nicht ganz nachvollziehen konnte aber trotzallem akzeptieren konnte.

Mein Gesamtfazit:

Mit „Glück ist was für Anfänger“ ist dem Autor ein ruhiger und insgesamt ganz schöner Roman gelungen, welcher sich mit der Thematik von Jugendlichen und den verschiedenen Wegen und Familien auseinandersetzt. Insgesamt kann man sich gut in die Geschichte hineinversetzten und dennoch konnte sie mich nicht vollends überzeugen, sodass sie mir für längere Zeit im Kopf bleiben könnte.