Trilogie-Abschluss um den Kupferstern Timothy Wilde

Das Feuer der Freiheit
von Lyndsay Faye

Bewertet mit 4 Sternen

Als ich mich setzte, sah er mich mit müden Walrossaugen an, und es war mir für einen kurzen Augenblick gar nicht recht, ihm Unannehmlichkeiten bereiten zu müssen. Aber da war nichts zu machen. Er sah, dass die Neuigkeiten beinahe aus mir herausquollen. Wie Würmer, die sich durch eine überreife Birne fressen. (...was für ein interessanter Vergleich... :-) )

Inhalt:

Während eines Einsatzes wird Timothy Wilde von dem Stadtrat Robert Symmes darüber informiert, dass er bedroht wird. Der zwielichtige Geselle verdächtigt die Frauenrechtlerin Sally Woods hinter diesen Drohungen. Der Kupfersternträger und New Yorks erster Detektiv nimmt die Untersuchung der Drohbriefe auf, als auch schon das erste Gebäude von Symmes den Flammen zum Opfer fällt und dabei zwei sogenannte Heimnäherinnen sterben. Hat der Vorfall tatsächlich etwas mit den Kämpfen der Frauenbewegung zu tun, welche eben jenen armen Frauen zu einem besseren Lebens-Status verhelfen will? Je tiefer Timothy bei seinen Ermittlungen in die undurchsichtigen Hintergründe dringt, umso düsterer und unbarmherziger scheint die Lösung des Falls. Da taucht auch noch seine alte Liebe Mercy Underhill in New York auf und sein Bruder Valentin nimmt den Wahlkampf gegen den mächtigen Symmes um den Titel des Stadtrates auf. Zu viele Probleme auf einmal, wie es für den jungen Wilde erscheint...

Meinung:

Der Roman 'Das Feuer der Freiheit' ist der dritte Teil um den Kupfersternträger Timothy Wilde. Die Autorin beendet damit ihre Werke um den Aufbau der New Yorker Polizei in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Durch ihre sehr einfühlsame Schreibweise und ihren charakterstarken Figuren wie dem Anti-Held Timothy Wilde ist der Leser schnell in dem Geschehen, welches außer eben den vertrauten und lieb gewonnenen Personen wie die beiden anderen Bücher als eigenständiger Roman dasteht. Dabei fügt sie kleine Überraschungen ein, wobei allerdings einige davon unglücklicherweise auf dem Klappentext wie auch im Inlay schon ausposaunt werden; beziehungsweise man einiges schnell erahnen kann. Da hat der Verlag leider etwas gepatzt, würde ich meinen! Trotzdem ist auch dieser dritte Roman ein feines Buch, welches besonders Fans von historischen Kriminalromanen ans Herz gelegt werden kann. Ich persönlich muss allerdings hinzufügen, dass ich mich irgendwo im letzten Fünftel des Buches stehen gelassen fühlte und glaubte, nicht mehr mittendrin im Geschehen zu sein, sondern hinter der Handlung hinterher zu humpeln. Ich denke, so beschrieben trifft es mein Gefühl am Besten. Nicht der stärkste Band der Trilogie, jedoch auch keinesfalls ein schwacher Roman. Die Messlatte der beiden Vorgänger lag halt recht hoch...

Fazit:

Lesenswerter Abschlussband der Histo-Krimi-Trilogie...

8,2 Sterne