Rezension

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Gelungene Fortsetzung von "Viviens himmlisches Eiscafé"

Das Glück schmeckt nach Zitroneneis - Abby Clements

Das Glück schmeckt nach Zitroneneis
von Abby Clements

Bewertet mit 4 Sternen

Erst auf den ersten Seiten entdeckte ich, dass das vorliegende Buch wohl eine Fortsetzung von "Viviens himmlisches Eiscafé" sein muss. Der Name Imogen verbunden mit Thailand sagte mir etwas. Jetzt war ich noch mehr gespannt, denn das himmlische Eiscafé hat mir nicht so gut gefallen.

Im ersten Band konnte man die Geschichte von den beiden Schwestern Anna und Imogen verfolgen. Sie erbten das Eiscafé ihrer Grossmutter Vivien und renovierten es gemeinsam. Anna flog nach Italien um sich nach Glacérezepten umzusehen und kam zurück mit Matteo, den sie kennen und lieben lernte. Imogen hingegen trennte sich von ihrem Freund Luca, der in Thailand blieb, während sie schon wieder in Brighton war. Kurz darauf lernte sie den Surfer Finn kennen. 

Mittlerweile sind zwei Jahre vergangen. Imogen hat sich aus dem Eiscafé zurückgezogen und fotografiert nur noch. Sie freut sich auf einen Fotojob in Südamerika, der ihr zum Durchbruch verhelfen könnte. Anna und Matteo sind Eltern einer Tochter geworden und führen das Eiscafé erfolgreich weiter, doch Matteo vermisst Italien. 

Wer Italien will, braucht Geduld, denn erst nach etwa einem Drittel verabschieden sich Anna und Matteo vom regnerischen Brighton und reisen ins sonnige Sorrent. Hier wollen sie einige Monate eine Gelateria führen und später entscheiden, ob sie in Italien bleiben wollen oder wieder zurück nach Brighton ziehen. Während ihrer Abwesenheit führt Evie das Eiscafé. Deren Souvenirshop wird von Finn umgebaut, da er mit seinem Surferladen expandieren möchte. Onkel Martin renoviert Viviens Haus, es soll ein kleines Boutiquehotel werden. Anna und Imogens Eltern helfen fleissig mit. 

In "Das Glück schmeckt nach Zitroneneis" läuft einiges mehr als im Vorgängerband: Der Umzug nach Italien ist nicht so einfach wie gedacht, Matteos Familie ist trotz Abstand gegenwärtig. Die Schwiegermutter mischt sich viel zu oft ein, was die Beziehung von Anna und Matteo schwer belastet. Immerhin versteht sich Anna sehr gut mit Matteos Schwester Carolina, doch in deren Leben geht gerade auch einiges den Bach runter. In Brighton hat Imogen Angst vor einer festeren Beziehung mit Finn, findet ausserdem Fotos und Briefe von Vivien und glaubt, dass die Grossmutter einige Geheimnisse hütete. Denen möchte sie auf die Spur kommen; vorerst behält sie alles für sich. Imogen kümmert sich zudem um Hotelgast Clarissa, die schon viel zu lange im Hotel lebt und der es nicht gut zu gehen scheint. 

Ich befürchtete schon, dass auch dieser zweite Teil ähnlich oberflächlich wie der erste Teil sein würde. Doch ich wurde positiv überrascht, denn die Gedankenwelt aller Beteiligten werden klar ausgeführt und alle Ereignisse werden mitfühlend erzählt. Auch die prickelnde Spannung blieb bis zum Schluss erhalten. 

Der Roman kann gut unabhängig vom ersten Teil gelesen werden. 

Fazit: Eine schöne, leichte und lesenswerte Fortsetzung von Viviens himmlisches Eiscafé, in dem man den italienischen Sommer spüren kann. 
4 Punkte.