Rezension

Man taumelt mit Coralie de Lirac durch die Wirren des 2. Weltkriegs

Das Geheimnis der Hutmacherin - Natalie Meg Evans

Das Geheimnis der Hutmacherin
von Natalie Meg Evans

Bewertet mit 3 Sternen

Puh, was für ein Wälzer. 620 Seiten – da sollte einiges geboten werden, damit es nicht langweilig wird. Leider hatte das Buch dann doch die eine oder andere Länge und irgendwie war die Handlung den Kriegswirren, in denen sie spielt, angepasst: so richtig wusste man nicht, in welche Richtung es gehen soll.

Mal wurde die berufliche Karriere der Hutmacherin Coralie in den Mittelpunkt gestellt, mal die Schicksale von Coralies Freunden. Mal ging es um ihr privates Glück und Leid, dann wieder um ihr „Hineinrutschen“ in die Widerstandsbewegung Resistance. Die Handlung folgte irgendwie keiner geraden Linie – gut, es herrschte eben Krieg und kaum etwas entwickelte sich wie geplant – aber ich bin der Meinung, man hätte die Handlung straighter ausarbeiten können.

So taumelte ich mit Coralie durch die Kriegsjahre und frage mich im Nachhinein – was hat diese Geschichte mir gebracht? Und ich kann es leider nicht so recht greifen. Ja, die schlimme Zeit des 2. Weltkriegs wurde mir näher gebracht aus der Sicht einer Einwohnerin von Paris. Aber Coralie als Heldin des Romans wird mir leider nicht in Erinnerung bleiben.

Der Roman ist trotz dieser Schwächen gut wegzulesen und insofern hat mich auch die Länge von mehr als 600 Seiten nicht gestört. Dennoch finde ich man hätte die Handlung an einigen Stellen straffen können.  Wer ausladende Bücher über eine historische Zeitspanne mag, wird hier sicher auf seine Kosten kommen. Für mich fehlte allerdings ein wenig der „rote Faden“ und die Dynamik der Hauptfigur.