Rezension

Selbst Monster fürchten sich im Dunkeln

Verdorbenes Blut - Geoffrey Girard

Verdorbenes Blut
von Geoffrey Girard

Bewertet mit 4 Sternen

Shawn Castillo war einmal ein Elitesoldat, Special Forces, Super Soldier. Dann geriet er in Afghanistan in die Hände der Taliban, wurde gefoltert und erst im letzten Moment befreit. Seitdem er zurückgekehrt ist in die Heimat nimmt er Securityjobs an, bis sein ehemaliger Vorgesetzter ihm einen Auftrag gibt, der das pure Grauen verspricht. Aus einer geheimen Forschungseinrichtung sind sechs Jungen geflohen und haben vorher einige Mitarbeiter des Instituts ermordet. Auch auf ihrem Weg quer durch die Staaten morden sie weiter, und Castillo erfährt bald, warum: Sie sind die Klone der schlimmsten Serienmörder aller Zeiten - Ted Bundy, Ed Grein, Jeff Dahmer ...

Harter Tobak, ganz ehrlich. Ich mag keine heldenhaften Amisoldaten als Helden einer Story, doch zum Glück hatte Girard nicht vor, diese Spezies in den Himmel zu loben. Im Gegenteil, seine Kritik an der amerikanischen Außenpolitik, an ihrer Kriegstreiberei, an ihren Lügen und der Manipulation der Massen war deutlich zu erkennen. Auch an den geheimen Forschungseinrichtungen und den Milliarden an Steuergeldern, die für mögliche Kriegseinsätze vergeben werden, lässt er kein gutes Haar. Ob es möglich ist, Serienkiller zu klonen, weiß ich nicht, für mich klangen die wissenschaftlichen Erklärungen wissenschaftlich fundiert genug. Zwischendurch waren mir Castillo, Kristin und Ox ein wenig zu menschlich und heldenhaft für das, was sie eigentlich darstellten, aber dafür war die Story spannend und hat im Gegensatz zu vielen anderen Thrillern den Vorteil, dass man auch später noch gern darüber nachdenkt, denn irgendwann weiß man nicht mehr genau, wer die eigentlichen Monster sind: Die Klone, die aus Lust und Freude morden oder diejenigen, die sie geschaffen haben?