Rezension

Ein Auftrag, der alles verändert

Shadowrun: Für alle Fälle Kincaid - Russell Zimmerman

Shadowrun: Für alle Fälle Kincaid
von Russell Zimmerman

Bewertet mit 4.5 Sternen

Jimmy Kincaid ist Privatdetektiv, Bodyguard und Jäger – Puyallup ist sein Revier. Mit den örtlichen Gangs hat er Arrangements, die lange genug halten, um größeres Blutvergießen zu vermeiden: von verbannten Elfen bis zu Yakuzas, von Hackern bis zur Mafia – er kennt jeden und hält sein Viertel so sauber wie es geht. Sein neuester Auftrag hat jedoch nichts damit zu tun: sein alter Mentor wurde ermordet und er soll ihn stellen. Das ganze entpuppt sich als größer als erwartet.

Ein Shadowrun-Roman, der genau die richtige Mischung aus Nostalgie und 21. Jahrhundert aufweist. Schon in den 90ern war die Kombination aus Magie und Technik, unglaubliche Zukunftsvisionen und traditioneller Fantasy unwiderstehlich. Mit diesem Band zeigt sich, dass die Welt der Schatten immer noch erzählenswerte Geschichten hat. Rasante Action fesselte mich von der ersten bis zur letzten Seite. Die unglaubliche Kombination von Vampiren, Orks, Magiern und Elfen mit Thrillerelementen, Science Fiction und Dystopie macht Shadowrun zu einer atemberaubenden Reihe.

Das einzige Manko: den Charakteren fehlt es an Tiefe. Jimmy Kincaid ist ausgezeichnet konzipiert. Die Ich-Perspektive lässt den Leser alles hautnah miterleben, doch die anderen Figuren bleiben oft auf der Strecke. Manche Szene wünscht man sich ausführlicher. Als er sich über die Begegnung mit einer „Legende“ freut, ist dieser Moment so lapidar beschrieben, dass man gar nicht nachvollziehen kann, um wen es sich handelt und warum es so spektakulär ist. Ich habe eine Vermutung, doch muss ich bei dieser vagen Ahnung bleiben. Diese Oberflächlichkeit zu Gunsten der Action ist sehr schade. Das kostet das Buch auch den fünften Stern.

Fazit: Dieses Shadowrun-Abenteuer lohnt sich! Jeder, der zu dem Buch greift sei gewarnt: es besteht Suchtgefahr!