Rezension

Band 2 der Sturmzeit-Trilogie

Wilde Lupinen - Charlotte Link

Wilde Lupinen
von Charlotte Link

Dieses Buch ist der Anschluss an die Sturmzeit-Saga und hat mich fast noch mehr gefesselt als der erste Teil.

Felicia Degnelly hat inzwischen zwei erwachsene Töchter, Belle und Susanne, mit denen sie sich allerdings nicht besonders gut versteht. Belle ist ihr vom Wesen sehr ähnlich; Susanne ist ein unauffälliger Typ und leidet sehr darunter, dass ihre Mutter sich emotional nicht um sie gekümmert hat. Während Belle im Laufe der Zeit zwischen zwei Männern hin- und hergerissen ist, verliebt sich Susanne in einen SS-Hauptmann, den sie nach kurzer Zeit heiratet.

Felicia hat sich nicht geändert. Sie geht weiterhin egoistisch durch das Leben, und es kümmert sie wenig, mit wem sie Geschäfte macht, solange sie ihre Ziele erreichen kann. Maksim Marakow kreuzt auch in diesem Buch immer mal wieder ihren Weg, doch ist es auch in diesem Band den beiden nicht beschieden, für "immer und ewig" vereint zu sein.

Der 2. Weltkrieg ist Hauptthema des Buches und bescheidet so manch einem Mitglied der Familie Degnelly ein schweres Schicksal. Sehr anschaulich werden Kriegsgeschehnisse geschildert, besonders der kalte russische Winter, in dem die fast erfrorenen Soldaten versuchen, ihr Bestes zu geben. Auch die unschöne Nazizeit spielt natürlich eine große Rolle, und da kommt es zu spannenden Ereignissen in der Familie, die jüdischen Flüchtlingen hilft und dies vor dem Ehemann von Susanne geheimhalten muss.

 Das Buch ist ja bereits vor einigen Jahren geschrieben worden, aber in dem heutigen unsteten Weltgeschehen sollte man es als Abschreckung gegen den Krieg ruhig noch mal lesen!

Insgesamt bin ich begeistert von  Charlotte Link´s Fähigkeit, Ereignisse so plastisch zu schildern, als sei sie dabeigewesen. Das war schon im ersten Buch so, und auch hier hat sie nicht nachgelassen. Die Geschichte zwischen Felicia und Maksim erinnert mich ein bisschen an Scarlett O´Hara und Rhett Butler (Vom Winde verweht), aber das tut dem Ganzen keinen Abbruch.

Einziger kleiner Minuspunkt ist für mich die  Beschreibung der beiden Töchter von Felicia. Die eine ist gutaussehend, wild, egoistisch, und das macht sie interessant. Die andere ist von ruhigerem Wesen und scheint unscheinbar und langweilig. Der schillernde Schwan und das hässliche Entlein. Ansonsten aber ist das Buch hervorragend!