Bei soviel Harmonie gruselts
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Es tut mir in der Seele weh, aber ich muss es leider sagen: Die kindischsten Bücher, die ich in den letzten Jahren gelesen habe, stammen von Franzosen. Es begann mit dem naiven Psychiaterchen Hector (Francois Lelord), dem sich der niedliche Mr Blake (Giles Legardinier) anschloss, aber die Krönung ist Paulette, die dann kam.
Man bestreue ein Zuckergusstörtchen dick mit Puderzucker, träufle ein wenig Honig darüber und verziere mit Liebesperlen. Dann versuche man das Ganze ohne Zuhilfenahme von Kaffee, Tee oder Wasser zu schlucken. Natürlich in einem Bissen.
Wer daran erstickt, ist selber schuld.
Der einzige, der dafür sorgt, dass man nicht erstickt, ist Johannes Steck. Er liest so munter und freundlich, dass man es für angemessen hält. Scheidung, ungewollte Schwangerschaft, Tod – alles keine Probleme, die nicht im nächsten Kapitel gelöst werden oder sich in Wohlgefallen auflösen. Alle haben sich lieb, alle sind gut zueinander, und der Alltag ist wunderbar.
Auf Paulette muss man bis zum letzten Kapitel warten. Warum allerdings Steck, dem bis dahin französische Namen und Begriffe keine Schwierigkeiten machen, diesen Namen als „Poulette“ ausspricht? Honi soit qui mal y pense.