Rezension

Eine nette Geschichte für zwischendurch

Zeit der Schwalben - Nikola Scott

Zeit der Schwalben
von Nikola Scott

Das Buch "Zeit der Schwalben" erzählt zeitversetzt zwei Geschichten. In der Gegenwart ist Adele die Protagonistin, sie ist 40 Jahre alt, lebt in London, hat kürzlich ihre Mutter bei einem Unfall verloren und kämpft nun mit ihren Gefühlen, ihrer Familie und der Vergangenheit ihrer Mutter Liz - diese wird im zweiten Handlungsstrang in Form von Briefen und Tagebucheinträgen erzählt, in einer solchen Anordnung, dass der Leser vieles erfährt, bevor Adele es erfährt.

Das Buch schafft es schon nach kurzer Zeit den Leser zu fesseln und auf beide Geschichten neugierig zu machen. In beiden scheinen viele Geheimnisse zu existieren, die man gerne erfahren möchte. Besonders als schon sehr früh in Adeles Geschichte Phoebe auftaucht, die behauptet ihre Zwillingsschwester zu sein. Das erste Drittel des Buches liest sich wirklich sehr gut und fesselnd, der Schreibstil ist sehr angenehm und schon bald wird alles sehr emotional, bedingt durch Tot, Liebe, Krankheiten und Erinnerungen.
Schon bald jedoch lässt das Fesselnde stark nach. Obwohl es weiterhin emotional bleibt und sich eigentlich schön liest, ist doch fast alles, was passiert vorhersehbar, durch die zwei Handlungsstränge erfährt man vieles sehr plötzlich, ohne dass sich Spannung aufbauen kann, und an der Stelle, an der dann Adele versucht an dieselbe Information zu kommen, ist schon keine Spannung mehr da, da man als Leser ja schon weiß, wie es weiter geht.

Insgesamt finde ich die Idee, ein Buch in zwei sich verbindende Geschichten zu unterteilen, sehr gut, jedoch ist die "zeitliche" Abstimmung (also was wann in welchem Handlungsstrang erzählt wird) meiner Meinung nach der Autorin nicht gut gelungen.

Mein Fazit: Ein nettes, sehr emotionales Buch für zwischendurch, aber keine spannende Geschichte für ein tolles Leseerlebnis.