Rezension

Klassischer King mit zäher erster Hälfte

In einer kleinen Stadt (Needful Things) - Stephen King

In einer kleinen Stadt (Needful Things)
von Stephen King

Bewertet mit 4 Sternen

In einer Kleinstadt in Maine wird ein neuer Laden eröffnet, der wie durch Zauberei für jeden Einwohner der Stadt genau den Artikel anbieten kann, den er sich am meisten wünscht. Doch der Ladenbesitzer will nicht nur Geld als Gegenleistung für den jeweiligen Gegenstand, und so kommt e bald zu bizarren Vorkommnissen…

Die Geschichte wird in der dritten Person von einem Erzähler geschildert, der sich in jeder Szene auf einen bestimmten Bewohner der Kleinstadt fokussiert und so abwechselnd aus jeder möglichen Perspektive erzählt – fast jeder: die Sicht des Verkäufers Leland Gaunt bleibt dem Leser verborgen. Wie bei Stephen King so üblich, ist praktisch jede Figur auf die eine oder andere Art ziemlich unausstehlich. Auch die eigentlich sympathischen Charaktere haben Seiten an sich, die mich einfach nur aufgeregt haben.

Die Handlung baut sich sehr langsam auf, auch wenn der Leser, der durch die wechselnde Perspektive sehr viel mehr weiss als jede Figur der Geschichte (mit Ausnahme von Leland Gaunt), schon bald weiss wohin die Reise geht. Durch das langsame Tempo fühlt sich die Geschichte in der ersten Hälfte, in der in erster Linie die vielen verschiedenen Figuren vorgestellt werden, recht zäh an, bis die ganze Sache endlich ins Rollen kommt. Am etwa Buchmitte sterben dann die Figuren wie die Fliegen, wie es bei King nicht unüblich ist. Für sensible Leser ist es nicht geeignet, aber dass sollte bei einem King ja wohl selbsterklärend sein.
Der Schreibstil von Stephen King fällt hier vor allen durch die vielen Wiederholungen auf. Immer wieder werden ähnliche Szenen geschildert oder wortwörtlich identische Formulierungen verwendet. Das hat mich mit der Zeit etwas genervt, da hätte ich mir mehr Abwechslung gewünscht.

"In einer kleinen Stadt – Needful Things" hat alles, was zu einem klassischen King gehört: eine Kleinstadt in Maine, viele nicht sonderlich sympathische Charaktere, ein nicht näher erklärtes übernatürliches Phänomen und viele Tote. Wer King mag, wird auch dieses Buch mögen, wer ihn erst kennenlernen will, kann dies ohne Bedenken mit "Needful Things" tun.
 

Mein Fazit

Klassischer King mit zäher erster Hälfte