Rezension

Ist Grün die Farbe der Erinnerung?

Die Farben der Erinnerung - Nicole C. Vosseler

Die Farben der Erinnerung
von Nicole C. Vosseler

Bewertet mit 4 Sternen

" Die Farben der Erinnerung" von Nicole C. Vosseler ist eine spannende Jagd in die Vergangenheit die ein wenig an Dan Browns Bücher erinnern. Also sehr vielversprechend in der Handlung.
Gemma hat vor fast dreißig Jahren ihre Eltern auf tragische Weise verloren. Seit dem ist ihr Leben von Zwängen geprägt. Nur durch einen durch strukturierten  Tagesablauf schafft sie es ihren Alltag zu bewältigen. 
Als sie  von einem unbekannten Absender mehrere E-Mails bekommt, in denen es um versteckte Hinweise geht, gerät ihr Leben aus den Fugen.
Nachdem sie  Dr. Sisley Ryland-Bancroftvon in Oxford kontaktiert hat und dieser sich bereit erklärt, ihr zu helfen, beginnt für beiden eine Cach-Tour. Es geht quer durch Europa und weiter bis nach Amerika. Stück für Stück versuchen sie das Puzzle zusammen zu fügen.  
Durch drei unterschiedliche Zeitebenen kommen sie des Rätsels Lösung immer näher. Doch wer hat Gemma die Hinweise geschickt? Gemmas Vater,  Clifford Bernstein, Professor für Geschichte am Vassar College mit Schwerpunkt auf der italienischen Renaissance, ist vor  dreißig Jahren bei seinen Nachforschungen auf etwas gestoßen. Um was es sich handelt können Gemma und Sisley lange Zeit nur erahnen. 
Erschwerend kommt hinzu, dass es noch jemanden gibt,  der auf der Fährte nach dem Verlorenem ist und so bleibt es nicht aus, dass ihre Reise immer gefährlicher wird.

Meine Meinung:
Dies war mein erstes Buch von Nicole C. Vosseler und ich bin sehr erstaunt über den anspruchsvollen Schreibstil gewesen.  Es ist zu merken mit wieviel Leidenschaft die Autorin die Geschichte von Gemma und Sisley zu Papier gebracht hat. Die beiden Hauptprotagonisten sind zwei Aussenseiter, die gerade wegen ihres " anders sein", mehr und mehr zueinander finden.  Jeder hat für den anderen mehr Verständnis als sie aus ihrem normalen Umfeld bekommen würden. Dadurch können sie sich in vielen Bereichen ergänzen. Und genau das hat sie mir so sympathisch gemacht. 
Die eine,  der anderen beiden Zeitebenen führt den Leser in die Zeit des Dichterehepaar Elizabeth Barrett und Robert Browning im 19. Jahrhunderts.  Und in der anderen geht es um Lucrezia, die Dame in grün.
Für mich ein gelungener Roman mit vielen Überraschungen und sehr gut recherchierten historischen Hintergrundwissen, welches mich oft hat staunen lassen.