Rezension

Düsteres London

So brauch ich Gewalt - Stefanie Mühlsteph

So brauch ich Gewalt
von Stefanie Mühlsteph

Bewertet mit 3.5 Sternen

Megan und Abigail sind Mitglieder der Sealgair und führen für die Organisation Auftragsmorde aus. Als sie plötzlich zusammenarbeiten müssen, sind beide nicht gerade begeistert, doch dann überschlagen sich die Ereignisse.

 

Das Cover mit den Scherenschnittgesichtern, Big Ben und all seinen Schnörkeln gefällt mir gut und macht zusammen mit dem Titel neugierig auf den Inhalt.

 

Im London des Jahres 1837 begleitet der Leser Megan und Abigail durch ihren nicht ganz so alltäglichen Alltag und erhält dabei einen guten Einblick in ihre Gedanken und Gefühle.

Megan ist mehr die raffinierte Mörderin, die ihre Opfer umschmeichelt bevor sie zuschlägt. Abigail hingegen nimmt Kollateralschäden billigend in Kauf, ohne durch die zusätzlichen Opfer ein schlechtes Gewissen zu bekommen.

Beide Charaktere sind gut und ganz individuell gezeichnet und in Szene gesetzt, wobei ihre Unterschiede ihrer unfreiwilligen Zusammenarbeit eine ganz eigen Dynamik gibt, die mich beim Lesen sehr angesprochen hat.

 

Dahingegen fand ich den Schreibstil und den Lesefluss eher durchwachsen. Der Autorin ist es durchaus gelungen eine gute Spannung aufzubauen und auch zu halten, doch an manchen Stellen fand ich die Geschichte etwas langatmig und schwerfällig, was leider auch mit einem Spannungsverlust einherging. Dies rückte leider auch die Vorhersagbarkeit im Fortgang der Geschichte mehr in den Fokus, was mich an sich nicht weiter stört, aber das Gesamtpaket muss stimmig sein, einnehmend. Was hier leider nicht durchgängig gelungen ist.

 

Ansonsten nimmt die Autorin einen mit in eine gut konstruierte Welt voller Intrigen, Geheimnissen und Machtkämpfen, in der die Männer das Sagen haben und Frauen nur schmückendes Beiwerk - denken sie.