Rezension

Wenn die Vergangenheit keine Ruhe gibt

Und niemand soll dir vergeben - Erica Spindler

Und niemand soll dir vergeben
von Erica Spindler

Bewertet mit 5 Sternen

Miranda wird zu einem Mord gerufen. Der Ermordete war sehr beliebt. Da es sich um den Sohn eines sehr berühmten Mitgliedes des Colleges und der Gemeinde handelt, wird der Fall recht brisant. Vor allem weil es Zeichen gibt, die zu einem Vorfall vor 15 Jahren hinweisen. Miranda fängt an zu ermitteln und kann sich auf einmal auf niemanden mehr verlassen.

Mein Fazit:

Am Anfang lernen wir die junge Randi kennen. Man ahnt schon, dass die Geschichte nicht gut ausgeht. Jedoch bekommt der Leser im Buch immer mehr Rückblicke. Vor allem auch Mirandas Schuldgefühle wegen jener Nacht.

Als der College Professor umgebracht wird, holt ihr Chef gleich sie an Bord und alles um den Fall herum entwickelt sich zu einer absoluten Katastrophe.

Miranda wuchs in einer Wohnwagensiedlung auf. Ihr Vater war öfter im Gefängnis und ihre Mutter? Die war doch hilflos was den Werdegang ihrer Kinder anging.

Als Mädchen lernt Miranda schnell auf sich selbst zu verlassen. Das prägt sie sehr. Was mich aber so von diesem Charakter eingenommen hat war ihr Mitgefühl, die Intuition die sie im Umgang mit den HInterbliebenen und Opfern an den Tag legte. Auch die Verbissenheit den Fall aufzuklären und den Opfern eine Stimme zu geben!

Ihr Partner Jake war sehr sympathisch. Aber ich muss sagen, er war mir während des Buches irgendwie blass und sehr introvertiert erschienen. Macht aber nichts, denn eigentlich gilt es den Mord an dem perfekten Professor aufzuklären. Dann passiert ein zweiter Mord und Miranda weiß, dass sie auf der richtigen Spur ist.

Der Handlungsbogen war spannend und manchmal kann der Leser die Verstrickungen voraussehen. Aber was am Schluss noch alles kam! Es war komplexer als ich auf den ersten Blick gesehen habe. Es entwickelt sich auch eine Liebesgeschichte, aber diese nimmt in dem ganzen nervenaufreibenden Fall keinen allzu großen Raum ein. Was angenehm ist.

Die Familie von Miranda nimmt am Anfang keinen großen Raum ein, aber um das Ganze zu verstehen muss man die unselige Nacht wieder aufleben lassen. Die Autorin schafft es mehrere getroffene Entscheidungen rund um diese Entführung von Randi ineinander zu verweben. Jedoch wäre Miranda vermutlich nicht da, wenn es anders gekommen wäre. Oder doch?

Der Schreibstil war absolut wieder spannend, sehr emotional, nervenaufreiben und ich fieberte förmlich dem Schluss entgegen. Denn als der ganze Sumpf rund um den Mord aufgedeckt wurde, fügte sich alles wie ein roter Faden zueinander. Und die Autorin schaffte es, dass ich am Schluss dasaß und dachte: was? Schon fertig? Es war toll geschrieben und es kamen menschliche Abgründe raus.

Ich bin nach dem Buch wahrhaftig platt und hoffe auf baldigen Nachschub! Der perfekte Thriller für mich und die Personen haben alle Ecken und Kanten. Sie begehen Fehler, versuchen es aber dann besser zu machen und daraus zu lernen.

Vielen Dank an den Verlag und an netgalley.de für das Leseexemplar! Das hat aber meine Meinung in keinster Weise beeinflusst!