Rezension

Selbstgebackenes Brot – ein Gedicht!

Sauerteig
von Martina Goernemann

Bewertet mit 4 Sternen

Einen Sauerteig selbst ansetzen – das macht glücklich. Und Glück ist es, wonach der Mensch strebt – egal ob beim Yoga, mit Detox – oder eben auch beim Brot backen. So begibt sich die Autorin auf eine Reise rund ums Brot und den Sauerteig. Sämtliche Erkenntnisse und Rezepte daraus trägt sie in diesem Buch zusammen.

Brot selbst backen ist etwas, was unheimlich Spaß macht. Ein klein wenig ein Gefühl der Selbstversorgung, aber natürlich auch Stolz, wenn es wieder mal ein leckeres Brot geworden ist.

All das darf man mit dem Buch herausfinden, das auch optisch direkt sehr ansprechend ist. Das Buch kommt als Hardcover sehr wertig daher, auch innen geht es dank der schönen Aufmachung und der tollen Fotos so weiter.

Von der Art und Weise her ist dieses Buch kein klassisches Kochbuch, sondern eher ein inspirierendes, gar unterhaltendes Buch rund ums Brot. Denn man geht mit auf eine Reise und bekommt so die unterschiedlichsten Informationen rund um den leckeren Laib Brot. So erfährt man beispielsweise etwas über die verschiedenen Mehltypen, wie man einen guten Sauerteigansatz bekommt, warum ein Gärkörbchen wichtig ist oder auch wie man sich eine Sicherheitskopie vom Sauerteigstarter erstellt. Inhaltlich ist das alles gut zu verstehen, wenn etwas vielleicht sehr fachlich erläutert ist, dann ist es absolut nicht kompliziert erklärt, sondern auch für Laien nachvollziehbar. Von der Sprache her ist es also kein Problem dieses Buch zu verstehen.

Man findet im Buch die unterschiedlichsten Rezepte, so zum Beispiel für ein Dinkelbrot, ein Vollkornbrot, für Geduldsbrötchen, Cracker, belgische Papadams und auch Brezen mit Hefe und Sauerteig. Eine schöne Auswahl also, allerdings sind es maximal so 16 Rezepte - wer also noch mehr Rezepte erwartet - nicht in diesem Buch. 

Hinsichtlich des Sauerteigstarters habe ich mir da bei bzw. durch die Darstellung etwas schwerer getan, so dass ich mich auch weiterhin noch online eingelesen habe. Die Darstellung von „200 g Starter plus“ fand ich ein wenig ungünstig formuliert, weil eben nicht klar daraus hervorgeht, ob man diesen aus der vorherigen Masse nimmt oder ob das „plus“ ein „und“ ist. Aber gut, wenn man sich noch weiter ins Thema einliest, dann wird man schlau draus. Schade finde ich es dennoch ein wenig.

Auch habe ich die Darstellungsform des Buches nicht immer als ganz gut empfunden. Durch die Interviews zwischendurch ist das Buch mehr in Magazin-Form und wirklich unterhaltsam, die Informationen sind dadurch aber irgendwie auch sehr verstreut. Die Rezepte natürlich auch, das finde ich aber nicht so dramatisch. Schwieriger finde ich, wie man sich all die Hinweise und guten Ratschläge merken soll, wenn sie so kunterbunt im Buch verteilt sind. Das fand ich ein bißchen schade.

Alles in allem hat mir dieses Buch echt gut gefallen, manchmal hätte ich mir noch klarere Aussagen bzw. eher eine Zusammenfassung aller Ratschläge gewünscht, aber das ist in diesem Buch wohl eher gewollt so, dass es ein unterhaltsames Buch ist. Ich habe für mich einiges an Rezepten und Tipps für mich mitnehmen können, kann das Buch durchaus empfehlen und vergebe 4 von 5 Sternen.