Rezension

Postapokalyptische Zukunft mit jeder Menge Spannung und Action

Mortal Engines 1 - Philip Reeve

Mortal Engines 1
von Philip Reeve

Bewertet mit 4 Sternen

Postapokalyptische Zukunft mit jeder Menge Spannung und Action

Inhalt:
Niemand hatte mit einem Attentat gerechnet. Als das Mädchen mit dem Tuch vor dem Gesicht ein Messer zückt, um den Obersten Historiker Londons, Thaddeus Valentine, umzubringen, kann ihm der junge Gehilfe Tom in letzter Sekunde das Leben retten. Er verfolgt das Mädchen, das jedoch durch einen Entsorgungsschacht in die Außenlande entkommt. Dass Valentine, statt seinem Retter zu danken, den Jungen gleich mit hinausstößt, konnte ebenfalls beim besten Willen keiner ahnen …Damit beginnt Toms abenteuerliche Odyssee durch die Großen Jagdgründe zurück nach London. Begleitet wird er von der unbeirrbaren Hester Shaw, die fest entschlossen ist, den Mord an ihren Eltern zu rächen. Sie treffen auf Sklavenhändler und Piraten, werden von einem halbmenschlichen Kopfgeldjäger verfolgt und von einer Aeronautin namens Anna Fang gerettet. Und all das, während Valentine plant, mittels einer Superwaffe aus dem Sechzig-Minuten-Krieg die Feinde der fahrenden Städte zu vernichten …

Meinung:
Der junge Tom arbeitet seit einigen Jahren in der Historikergilde der fahrenden Stadt London. Sein größtes Vorbild ist der oberste Historiker Londons Thaddeus Valentine. Daher kann er sein Glück kaum fassen, als er eines Tages Valentine vor einem Attentat rettet. Doch leider hält seine Freude nicht lange an, denn genau dieser Valentine schubst ihn zusammen mit der Attentäterin von der fahrenden Stadt London. Die Attentäterin stellt sich ihm als Hester Shaw vor und berichtet, dass Valentine einst ihre Eltern ermordet hat. Hester sinnt daher auf Rache und auch Tom muss überdenken, ob sein Held wirklich der ist der er zu sein vorgibt.

Ich war sehr gespannt auf das spannend klingende Setting und bereits nach den ersten Seiten hatte mich die Geschichte total gepackt. Es ging sofort actionreich und spannend zur Sache.
Da ich weiß, dass dieses Buch auch verfilmt wurde, musste ich immer wieder während des Lesens feststellen, dass ich wahnsinnig gespannt bin, wie gewisse Szenen im Film umgesetzt werden. Ich bin mir sicher, dass der Film, dank des genialen Settings, richtig gut werden wird. Das aber nur mal am Rande.

Das eben schon angesprochene Setting mit der erdachten Welt war genau meins. Diese Zukunftsversion der Erde fand ich furchtbar interessant und neuartig. So gibt es fahrende Städte und Metropolen zu bestaunen. Auch Luftschiffe, Piraten, Kopfgeldjäger und Aeronatuen findet man in dieser Geschichte. Eine interessante Idee fand ich es zudem, dass die Erde wie wir sie kennen in dem sogenannten 60-Minuten-Krieg ausgelöscht wurde - ein beunruhigender Gedanke.

Für mich ist dieses Buch eine bunte Mischung aus Steam Punk, Fantasy und auch ein wenig Science Fiction. Was die Altersangabe angeht, bin ich mir sehr sicher, dass diese Geschichte auch viele Erwachsene überzeugen wird.

Sehr schade fand ich, dass die Charaktere, um die sich die Handlung dreht, zu blass blieben. Ich erfuhr sehr wenig über ihre Gefühle, Gedanken und Vergangenheit. Dies empfand ich als störend, da ich so nie richtig mit ihnen warm wurde.

Der Beginn der Geschichte war extrem gut, danach verflacht die Story in meinen Augen allerdings. Erst auf den letzten 70 Seiten wird es wieder sehr spannend und turbulent. Die Ereignisse überschlagen sich. Auch sterben sehr viele der Charaktere die Tom und Hester auf ihrem Weg begegnen. Dies fand ich äußerst realistisch, obwohl es wirklich sehr viele Tote waren. Die Geschichte endet in sich abgeschlossen, sodass man auch gut nach diesem Band die Reihe beenden kann, da keine großen Fragen offen bleiben.

Fazit:
In Mortal Engines wird eine postapokalyptische Zukunft dargestellt, die zu überzeugen weiß. Wahnsinnig tolle Orte werden zusammen mit den Charakteren bereist und es gibt viel zu entdecken und bestaunen. Dabei blieben mir die Protagonisten allerdings immer ein wenig fremd, sodass ich keinen Bezug zu ihnen aufbauen konnte. Das Ende ist allerdings sehr genial und somit bekommt das Buch 4 von 5 Hörnchen.