Rezension

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Der Klang brechender Rippen - Edward Lorn

Der Klang brechender Rippen
von Edward Lorn

Bewertet mit 4 Sternen

»Der Klang brechender Rippen« ist keine volle Punktlandung, leider, aber es ist schon ein bisschen Kino. Und wäre nicht das Ende, dieses wirklich haarsträubende Ende, dann würde ich es als Lieblingsbuch bezeichnen.

Die Geschichte geht gut los, der Schreibstil ist entspannt, mühelos & das Kopfkino flimmert. Auch die wechselnden Sichtweisen, mal Opfer, mal Täter, beleben die gesamte Szenerie. Ganz ehrlich, ich war / bin richtig begeistert von den Geschehnissen, den Verkettungen & der Erzählweise des Ganzen. Und auch das erste, zaghafte Auftauchen der ‚Gestalt‘ war für mich hinnehmbar, generell deren Rolle ; zumindest bis kurz vor Schluss.

Wir erleben die Tat, wir erleben die Gedanken beider Seiten, wir erleben ihre Werdegänge & alles wirkt so nah, so dass ich mich in beide Hauptakteure hinversetzen konnte & auch die Nebencharaktere sind so unglaublich greifbar – ich fühlte mich wirklich mittendrin.
Aber nicht nur die Spannung ließ mich durch die Geschichte gleiten, auch die Geschichte selbst ist so mitreißend – so lesenswert!

.. Und dann kommt das Ende. Ein anderer Part, ein für mich nichtiger Teil, übernimmt die Hauptrolle & es passt null. Es erinnerte mich ein wenig an Graham Masterton, aber weniger gekonnt. Denn das Ende kommt doch sehr unerwartet daher, nicht im positiven Sinn. Es wirkt aufgesetzt, gewollt & nicht gekonnt, obwohl man ja im Vorfeld gelesen hat, dass der Autor es kann. Es passt einfach nicht. Das hat mir doch ein wenig die Euphorie über das Buch genommen, so dass mir ein [ wütendes Adjektiv einfügen ] Cliffhanger lieber gewesen wäre als das.

Und doch blicke ich auf das Buch & möchte es jedem Liebhaber altbewährter Thriller an‘s Herz legen, insofern ich vorher die letzten Seiten raus reißen darf.
Aber ganz ehrlich, wer geht schon an so einem Cover vorbei & würde es nicht mit an die Kasse nehmen, wenn der Klappentext gelesen wurde? .. Eben. Ohne das Finale wäre es ein Highlight, so ist es nah verdammt nah dran.