Rezension

Ein Einblick in die Welt der Kelten

Das Pergament - Katja Brommund

Das Pergament
von Katja Brommund

Bewertet mit 3.5 Sternen

Davina Martin ist studierte Keltologin. Neben ihrer Lehrtätigkeit an der Humboldt-Universität zu Berlin arbeitet sie als Übersetzerin für antike Texte und ordnet archäologische Funde ihrem historischen Kontext zu. Als strenge Rationalistin glaubt sie weder an die Existenz parapsychologischer Phänomene noch an die Möglichkeit einer »Seelenwanderung«. Sie gäbe aber viel darum, einmal in die Vergangenheit reisen zu können, um zu erfahren, wie es damals bei den Kelten »wirklich« war. Als sie überraschend einen Übersetzungsauftrag in Marseille angeboten bekommt, wittert sie ihre Chance, noch mehr über die alte Hochkultur zu erfahren, und sagt zu. Während die Wissenschaftlerin den gut 2000 Jahre alten Text einer gallischen Frau entziffert, erlebt sie recht Seltsames: Sie träumt mehrfach von einer keltischen Kriegerin namens Meduana, von der eben diese altgriechischen Aufzeichnungen stammen. Die mysteriöse Frau entführt Davina in ihren Träumen in ihre Zeit und lässt sie an ihrem Leben teilhaben. Die Keltologin ahnt bald, dass das kein Zufall sein kann. Zusammen mit Marc, ihrem französischen Kollegen, sucht Davina den Nachweis, ein antikes Artefakt, das den Wahrheitsgehalt ihrer Träume belegen soll. Auf ihrem gemeinsamen Weg zeigt sich Marc als spirituell-tiefsinniger Mann, der sich offenbar nicht nur aus Zuneigung zu seiner Kollegin auf das gemeinsame Forschungsabenteuer einlässt.

Davina Martin, eine Keltologin, darf ein Pergament übersetzen, das erst kürzlich gefunden wurde. Doch plötzlich hat sie Träume, die mit dem Pergament und dessen Autorin Meduana, einer keltischen Priesterin, Kriegerin und Fürstentochter zu tun haben. Erzählen ihr die Träume die Wirklichkeit?
Das Cover des Buches ist sehr schlicht, passt aber zu dem Buch.
Der Schreibstil der Autorin ist eigentlich ganz gut; Protagonisten und Orte werden ausgezeichnet dargestellt. Zudem wirkt die Geschichte perfekt recherchiert und die Autorin verwebt Fakten und Fantasie perfekt ineinander. Doch leider litt meiner Meinung nach die Spannung sehr darunter.
Das Buch begann für mich sehr spannend. Die Geschichte um Davina und deren Übersetzung des Manuskripts interessierte mich sehr, die Handlung war auch genau das was die Inhaltsangabe suggeriert. Als dann allerdings die Geschichte von Meduana erzählt wurde und die Gegenwart nur ein Nebenstrang war, flachte die Spannung immer mehr ab. Zeitweise quälte ich mich richtig durch die Seiten. Doch nach etwa einem Drittel wurde ich fürs Durchhalten belohnt, die Geschichte entwickelte sich und auch Spannung kam langsam aber sicher auf, auch wenn sie nie ganz hoch war. Dennoch konnte mich die Geschichte danach einigermaßen fesseln.
Positiv zu vermerken sind auch noch das Glossar mit Karte und Zeitrahmen am Ende des Buches, das sicher bei einer Print-Ausgabe hilfreich ist. Denn die ganzen ungewöhnlichen Namen konnten einen zeitweise schon sehr verwirren.
Gut gefallen hat mir auch, dass berühmte Persönlichkeiten, wie Cicero oder Caesar in die Story integriert wurden.
Fazit: Gut recherchiertes Buch über die Kelten, das leider etwas an Spannung vermissen lässt. 3,5 von 5 Sternen