Rezension

Ein motivierendes und lehrreiches Buch für Anfänger und fortgeschrittene Zeichner/innen

Watercolor - Verena Knabe

Watercolor
von Verena Knabe

Inhalt:
„Watercolor – In 4 Schritten zum Bild“ verspricht, wie der Name schon sagt, dass der Anwender mit Hilfe von vier Zeichnungen nebst kurzen Anleitungen zu einem kleinen Kunstwerk gelangen kann.
Das Buch beginnt mit einer kurzen Materialaufführung. Was braucht man zum Aquarellieren? Auf den Folgeseiten geht die Autorin intensiver auf die verschiedenen Materialien ein. Sie erläutert, welches Papier sich für welche Art von Zeichnung eignet, verrät beispielsweise welche Hersteller gute und dennoch günstige Farbkästen anbieten und geht kurz auf die Themen Farbenmischen und Farbpaletten ein.
Fünf Seiten beschäftigen sich mit grundlegenden Techniken. Wie verleiht man der Illustration Struktur, Transparenz und Tiefe? Was bedeutet Lasieren und Lavieren und wie wendet man diese beiden Techniken an? Was muss man beachten, wenn man mit seinem ersten Bild startet? Diese Fragen werden hier geklärt.
Im Anschluss an diese Einleitung startet dann die erste Übung. Die Übungen beginnen immer mit der Überschrift des Motives. Es folgt eine kleine Skizze und die Farbpalette. Vier Schritte begleiten einen vom Anfang des Bildes bis hin zum fertigen Motiv.
Am Ende des Buches geht die Autorin noch einmal kurz auf die Kombination Watercolor mit einem schönen Schriftzug/Handlettering ein.

 

Eigene Meinung:
Dieses Buch richtet sich an diejenigen, die mit dem aquarellieren beginnen wollen und noch nicht genau wissen wie. Ich denke, dass sich dieses Buch sowohl an Anfänger als auch an routiniertere Zeichner richtet.
Die Autorin verrät bei einigen Materialien, beispielsweise dem Papier, dem Fineliner, Aquarellfarben und den Pinseln konkrete Markentipps. Diese Information empfand ich als hilfreich. Ich selbst habe zum Zeichnen jedoch vorhandene Fineliner und einen günstigen Tuschfarbenkasten verwendet. Diese Ausstattung war für den Anfang hinreichend.

Die Autorin hält sich in ihrem Buch nicht mit langen Einleitungen auf. Kurz und knapp geht sie auf alles wichtige im Vortext ein. Hier erfährt man viele wichtige Tipps und Tricks. Zum Beispiel erläutert Verena Knabe hier, dass man beim Zeichnen immer mit der hellsten Farbe beginnen muss. Vom Hellen ins Dunkle zu wechseln geht immer. Andersrum funktioniert es leider nicht. Die Einleitung empfand ich als sehr dienlich.
Vor jedem Kapitel erwartet den Leser ein fertiges Bild der Autorin. Diese Bilder sind schöne Eyecatcher und motivieren zum Weiterblättern und zum Start des eigenen Projektes.

Die Übungsseiten des Buches wurden, meiner Meinung nach, sehr gut aufgebaut. Sehr gefallen hat mir, dass die Autorin hier mit einem konkreten Aufbau beginnt. Erst sollte man eine Skizze vom Motiv zeichnen. Das hilft, wenn man sich bei der „Freizeichnung“ an etwas orientieren möchte. Für diejenigen, die sich im Skizzieren noch nicht sicher fühlen oder eine Hilfestellung benötigen, findet sich im Buch auch ein Hinweis auf die Homepage der Autorin, auf der sie die passenden Skizzen als Download zur Verfügung stellt. Neben den Skizzen befindet sich dann die Farbpalette. Welche Farben möchte ich für die Zeichnung verwenden? Harmonieren sie miteinander?
Es folgen die vier Schritte bishin zum fertigen Motiv. Die Autorin begleitet diese vier Schritte mit kurzen, aber hilfreichen Hinweisen.
Zu den Motiven: Verena Knabe legt sich bei ihrem Buch nicht auf bestimmte Themen fest. Es überwiegen zwar Pflanzen und Tiere. Aber man findet in ihrem Werk auch Vorlagen für z.B. eine Kaffeetasse, ein Fahrrad, ein Notizbuch, eine Frau mit Hut oder ein Eis am Stil.

Die Übungen des Buches sind in drei Schwierigkeitsstufen unterteilt. Ich habe mich an Bildern aus jeder Kategorie versucht. Alle Bilder habe ich zuvor mit dem Bleistift vorskizziert. Freihand wären mir die Motive vermutlich nicht gelungen. Jeder Schwierigkeitsgrad war für mich umsetzbar. Lediglich bei Schwierigkeitsgrad drei bin ich am Fahrrad ohne Skizzenvorlage gescheitert. Hier hätte ich für das Gerüst vermutlich die Skizze im oberen Bereich kopieren oder aber auf das Angebot der Autorin, die entsprechenden Vorlagen auf ihrer Homepage downzuloaden, zurückgreifen müssen.

Am Ende des Buches findet der geneigte Leser noch einige geletterte Sprüche, mit denen er sein fertiges Bild verzieren kann. Handletteringanfänger können diese Sprüche, ebenso wie die Bildvorlagen, auch auf der Homepage der Autorin herunterladen (Skizzen und Vorlagen befinden sich unter der Rubrik „Buch“).
Das Buch schließt mit einigen fertigen Bildern der Autorin ab. Diese Bilder sind absolut dazu angetan, Vorfreude auf das eigene Projekt zu wecken

Fazit:
„Watercolor – In 4 Schritten zum Bild“ überzeugt bereits auf den ersten Blick durch seine qualitativ hochwertige Aufmachung. Die Umsetzung der Übungen sind didaktisch-methodisch sowie systematisch reflektiert. Das Buch ist sowohl für Anfänger als auch für Zeichner geeignet, die schon erste Erfahrungen auf dem Gebiet Watercolor gemacht haben. Verschiedene Schwierigkeitsgrade und eine große Vielfalt an Motiven sorgen dafür, dass man auch auf längere Zeit Freude an diesem Buch haben wird.
Die Anleitungen konzentrieren sich auf das Wesentliche. Hilfreiche Tipps und ein gut umsetzbarer Aufbau der Übungen wissen zu überzeugen. Besonders gefallen haben mir unter anderem auch die Farbpalette und die Skizze zum Beginn einer jeden Aufgabe sowie der Hinweis, dass Anfänger sich auf der Homepage der Autorin Vorlagen downloaden können, die den Start ins Hobby „Zeichnen mit Watercolor“ noch weiter erleichtern können.
Für mich qualifiziert sich dieses Buch aus dem Hause mitp erneut für eine Fünf-Sterne-Bewertung.