Rezension

Totenhaus

Fiona: Wo die Toten leben - Harry Bingham

Fiona: Wo die Toten leben
von Harry Bingham

Bewertet mit 4 Sternen

In einem entlegenen walisischen Totenhaus wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Fiona Griffiths, deren Operation April gerade am absterben ist, will herausfinden, was es mit der Toten auf sich hat. Fast schon hübsch war sie aufgebahrt. Eine Tote nach Fionas Geschmack, sie gibt ihr den Namen Carlotta. Doch vieles ist anders als es scheint. So ist Carlotta nicht ermordet worden, sie starb eines natürlichen Todes. Eigentlich gibt es keinen Fall. Aber sie muss doch irgendwo her gekommen sein. Fiona macht es sich zur Aufgabe, die Tote zu identifizieren und ihre Anverwandten zu finden.

 

In diesem fünften Band der Reihe muss man etwas Geduld haben mit Fiona Griffith. Ein Fall, der eigentlich keiner ist. Es dauert ein Weilchen bis sich in der Sache Spuren und Hinweise ergeben, die doch zu einem Verbrechen führen. Doch ist es lesenswert wie Fiona es schafft, die Identität der Toten herauszubekommen. Und auch Burnett, dem Fiona für den Fall unterstellt ist, hat einige markante Eigenschaften. Er und Fiona bilden ein gutes Team, das durch Pech und Schwefel geht, ob sie wollen oder nicht. Etwas weniger voran kommt Fiona mit der Suche nach ihrer Vergangenheit, da ist sicher noch mehr Musik drin.

 

Fiona mäandert ein wenig vor sich hin wie ein unterirdisches Gewässer. Doch wie eigentlich immer, wenn sie mit Nachforschungen beginnt, bohrt sie so lange nach, bis sich ein anderer Ansatz ergibt. Dieses um die Ecke denken, dieses mit den Toten oder für die Toten denken, ist es, was Fionas Klasse ausmacht. Und wenn man dann erstmal erkannt hat, welche perfiden Taten man hier vor sich hat, wird dieses Buch zu einem echten Pageturner. Fiona Griffith, eine der ungewöhnlichsten Polizeibeamtinnen unserer Tage, spielt hier ihre ganzen Fähigkeiten aus. In Kenntnis der vorherigen Teile der Reihe, fragt man sich, ob sich Fionas Karriere auf einen Höhepunkt zubewegt, mit dem alle Rätsel gelöst werden.

 

Diese Reihe sollte man von Beginn an genießen, damit man Fionas einzigartige Qualitäten und ihre liebevolle Affinität zu den Toten verstehen und sich von ihr hinreißen lassen kann.