Rezension

Das geheime Leben des Ian O'Shelley...

Tee? Kaffee? Mord! - Die letzten Worte des Ian O'Shelley - Ellen Barksdale

Tee? Kaffee? Mord! - Die letzten Worte des Ian O'Shelley
von Ellen Barksdale

Bewertet mit 4 Sternen

ACHTUNG! Diese Rezension bezieht sich auf das gleichnamige und ungekürzte Hörbuch, das hier leider nicht gelistet ist!

"Leb wohl, tristes Dasein." Der berühmte Schriftsteller Ian O'Shelley wird tot in seinem Cottage in Earlsraven aufgefunden - neben ihm liegt ein Abschiedsbrief. Aber war es tatsächlich Selbstmord? Oder wurde der sympathische Bestsellerautor umgebracht? Nathalie ist ein großer Fan des Autors und fängt an, sich genauer mit dem Fall zu befassen. Sie entdeckt schnell, dass O'Shelley eine ganze Reihe an Geheimnissen hatte - findet sich hier das Motiv für einen Mord? Doch während Nathalie O'Shelleys Leben durchleuchtet, muss sie feststellen, dass es auch in ihrem Privatleben drunter und drüber geht und ihr Umzug nach Earlsraven nicht ohne Folgen bleibt.

Dies ist der zweite Band der bisher 8bändigen Reihe englischer Kurzkrimis, bei Audible als ungekürzte Hörbuchfassung (4 Stunden und 37 Minuten) erhältlich. Gelesen wird das Buch von Vera Teltz, die den Vortrag ruhig und unaufgeregt gestaltet, aber durchaus zu fesseln weiß.

Obwohl Nathalie Ames jetzt erst seit einigen Wochen in Earlsraven ist und sich um die Angelenheiten des Pubs / Cafés 'The Black Feather' kümmert, fühlt sie sich dort bereits ausgesprochen wohl. Das Erbe ihrer verstorbenen Tante ist beileibe keine Bürde, wie Nathalie anfangs befürchtet hatte, sondern entpuppt sich als Aufgabe, die sie als zunehmend erfüllend empfindet.

Der Bühnenauftritt einer Schauspielerin verschafft 'The Black Feather' volle Tische und erweist sich als voller Erfolg. Gespielt wurden an diesem Abend nur Stücke des berühmten Autors Ian O'Shelley, der zufällig auch der Lieblingsautor von Natalie ist. Als nach dem Bühnenauftritt plötzlich der Autor selbst an der Bar sitzt, staunt Natalie nicht schlecht. Aber solch ein Zufall ist dies gar nicht, wie sie schließlich von ihrer Köchin Louise erfährt - seit Jahren schon zieht sich der Schriftsteller immer wieder in sein Cottage in Earlsraven zurück, wenn er sich aufs Schreiben konzentrieren möchte.

Natalie versucht spontan, die Schauspielerin und den Autor dazu zu bewegen, in absehbarer Zeit gemeinsam auf der Bühne ihres Pubs aufzutreten. Der Autor reagiert wenig begeistert und bittet sich Bedenkzeit aus. Als Natalie auch nach Tagen noch keine Antwort von ihm erhalten hat, sucht sie ihn gemeinsam mit der älteren Köchin Louise in seinem Cottage auf. Dort finden sie Ian O'Shelley tot auf - augenscheinlich hat er sich selbst erschossen. Doch während der Dorfpolizist sofort an einen Selbstmord glaubt, tauchen bei Natalie und Louise rasch Zweifel auf. Für sie steht fest: der Schriftsteller wurde ermordet...

In diesem zweiten Band der Reihe geht es - anders als in Band eins - von Anfang an tatsächlich um den Kriminalfall an sich. Dies hat mir deutlich besser gefallen, auch wenn es hier gegen Ende des zweiten Drittels eine kleine Länge gab, als nämlich Natalie ihre Eltern in Liverpool besuchte und die Aufklärung des Mordes plötzlich hintenan stand. Mir ist klar, dass dieser Abschitt vor allem dazu diente zu verdeutlichen, wie sehr Natalie bereits Earlsraven als ihr Zuhause ansieht, während Liverpool - zuvor ihr Lebensmittelpunkt - ihr immer fremder wird, und mit der Stadt auch ihr Freund Glenn, der dem Gedanken an 'The Black Feather 'wirklich gar nichts abgewinnen kann.

Insgesamt jedoch war dieser Band mehr 'Krimi' für mich als der erste und gefiel mir insofern deutlich besser. Wer hinter dem Mord steckte, drängte sich mir irgendwann auf, wer ihn jedoch ausführte, blieb für mich bis zum Schluss verborgen. Damit konnte dieser Krimi bei mir auch mit einem Überraschungseffekt punkten.

Gerne war ich bei Natalie und 'The Black Feather' zu Gast und freue mich nun auf weitere Folgen dieser Reihe....

© Parden

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Bisher in der 'Tee? Kaffee? Mord!'-Reihe gehört sind:

  1. Der doppelte Monet
  2. Die letzten Worte des Ian O'Shelley