Rezension

Ein Krieg, wie man ihn nie erleben wollte...

Helene - Kristin Wöllmer-Bergmann

Helene
von Kristin Wöllmer-Bergmann

Auch der vierte Band konnte mich so überzeugen, wie seine Vorgänger! (: Man fühlt mit Helene mit und will das Buch gar nicht mehr weglegen.

Obwohl der Titel sehr an den ersten Band erinnert, ist dies keine Neuauflage mit neuem Cover, sondern die Fortsetzung der Geschichte. Dies ist bereits der vierte und vorletzte Band, sodass die Reihe wahrscheinlich im Juli ihren Abschluss findet. ):

Nachdem nun die Hölle sich einen Vorteil sichern konnte, indem sie den Erzengel Gabriel gefangen hält, könnte durch neue Verhandlungen nun eine friedliche Einigung gefunden werden. Dies ist aber alles andere als in Michaels Sinne, weswegen er kurzerhand Helene, Königin der Hölle, und die hochschwangere Amelia, die Ehefrau des Herrführers, verschleppt.
Ist ein Krieg nun unvermeidbar? Kann es überhaupt eine friedliche Lösung des Konfliktes geben oder wird der Verlierer sich rächen, sodass dieser Teufelskreis nie gebrochen wird?

Der Roman enthält nicht nur Eltemente eines Fantasy-, sondern auch Liebesromans. Allerdings sind meinem Empfinden nach in diesem Band weniger Intimszenen beschrieben worden, als in den vorherigen Romanen. Das ist keineswegs eine Kritik, da ich es sehr angenehm fand, dass dieser körperliche Aspekt die eigentliche Handlung, den omnipräsenten Konflikt, nicht verdrängte.

Die emotional sehr starkte Beziehung zwischen Satan und Helene spiegelte sich nicht nur in diesen Szenen, sondern vor allem in ihrem Umgang miteinander wider. Während ich am Anfang noch den Eindruck hatte, dass er Helene ziemlich verhätschelt und wie ein artiges Kind lobt, merkte man am Ende, wie sie sich zu einer geleichberechtigten, der Verantwortung gewachsenen Frau, sprich Partnerin, entwickelt. Obschon sie manchmal sehr emotional und empfindlich sein kann, waren diese Schwächen letzlich ihre Stärken, da ihr Mitgefühl, ihre daraus erwachsene Entschlossenheit mir als Leser sehr sympathisch waren. Helene wirkt so menschlich, so ehrlich, dass man sie einfach mögen muss! <3

Die Geschichte wird eigentlich aus zwei Perspektiven erzählt: Amelias und Helenes. Dardurch wird die Situation aus verschiedenen Standpunkten geschildert, sodass man sich ein gutes Gesamtbild machen kann und nicht von Helenes Sichtweise "bevormundet" wird. Auch nutze man das, um Spannung zu erzeugen. Wird Helene freikommen? Wie ergeht es Amelia? Sind alle Informationen der Engel wirklich wahr oder wollen sie die Frauen nur verunsichern, in Panik versetzten?
Der Schreibstil ist durch Helene als überwiegende Erzählerin stark von ihren umgangssprachlichen Floskeln durchsetzt. Manchmal wirkte die Szenerie fast schon überladen aufgrund von Helenes Emotionen, sodass es schwerfiel, eine objektive Sicht beizubehalten. Nichtsdestotrotz war der Stil angenehm, flüssig lesbar, sodass man gerne mit Helene mitgefiebert hat.

Der Band enthält außerdem die Zusatzgeschichte "Stan", die den Beziehungsbeginn von ihm und Maria thematisiert. Richtig niedlich. (:
Insgesamt gebe ich dem Roman darum gelungene 4 von 5 Sternen, auch bin ich schon gespannt bin, was die Fortsetzung so mit sich bringen wird. (;
Ein toller Roman, dessen Fantasyelemente eigentlich eher metaphorisch gedeutet werden sollten, da die Hölle nicht immer die Bösewichte hervorbringt. Toll für alle Liebesromanleser*innen! (;