Rezension

Auch wenn ich nicht ins New York des 19. Jahrhunderts abtauchen konnte: Die Charaktere machen Lust auf mehr

Murder on Astor Place - Victoria Thompson

Murder on Astor Place
von Victoria Thompson

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt
New York, 19. Jahrhundert:
Als die Hebamme Sarah Brandt in einer Pension in Greenwich Village Geburtshilfe leistet, begegnet sie einem Mädchen, das sie sehr stark an ihre frühere Klassenkameradin Mina VanDamm erinnert. Wenig später wird dieses Mädchen ermordet aufgefunden. Es stellt sich heraus, dass das Opfer aus der Oberschicht stammt und tatsächlich eine VanDamm ist - Minas jüngere Schwester. Sie erwartete ein Kind. Detective Sergeant Frank Malloy sieht in dem Mordfall die Chance zum Captain aufzusteigen. Dazu benötigt er wiederum die Hilfe von Sarah Brandt, die sich in den feinen Kreisen weit besser auskennt als er.

Autorin (Krimi-Couch.de)
Victoria Thompson ist vor allem durch ihre historischen romantischen Romane berühmt geworden. Sie schreibt seit 1987 Unterhaltungsromane. Sie lebt mit ihrem Ehemann und zwei Töchtern in ihrer Heimatstadt Pennsylvania. Dort ist sie als Regionalleiterin des örtlichen »March of Dimes« Büros und als Aufsichtsratsvorsitzende der Familienfürsorge von Blair County tätig. Sie ist Gründungsmitglied mehrerer Autorenverbände und veranstaltet Schreibseminare.

Meine Meinung
Victoria Thompson legt den Schwerpunkt auf die verschiedenen Gesellschaftsschichten und die korrupte Polizei der damaligen Zeit. Das ist ihr vortrefflich gelungen. Das New York im 19. Jahrhundert geht bei der sehr anschaulichen Gesellschaftsstudie etwas unter, man bekommt kein richtiges Gespür für das Flair für die Stadt zu dieser Zeit, da die Atmosphäre - was das Drumherum betrifft - oberflächlich bleibt. Der Krimiteil ist nichts Neues, aber gut umgesetzt. Viele Verdächtige, gute Twists halten die Spannung hoch. Die Auflösung ist sinnig, wenn mir auch das Finale etwas zu viel Drama war. Das Glanzstück dieses Buches bilden die Figuren. die wirklich extrem gut ausgearbeitet sind. Sehr authentisch und mit viel Raum für Tiefgang, der auch perfekt genutzt wird. Sarah Brandt und Frank Malloy gefallen mir einzeln wie im Gespann. Sie ergänzen sich und geraten oft aneinander. Dafür habe ich eine Schwäche