Rezension

nervenaufreibend, actionreich und explosiv

Trackers: Buch 2 - Nicholas Sansbury Smith

Trackers: Buch 2
von Nicholas Sansbury Smith

Bewertet mit 4 Sternen

Da mich Band 1 der Trackers Reihe schon ziemlich begeistert hat, musste ich auch den zweiten Teil unbedingt lesen.
Aufgrund des leichten und sehr einnehmenden Schreibstils war ich wieder in kürzester Zeit durch.
Die Handlung ist so explosiv und nervenaufreibend, das man nicht in der Lage ist, nur einen Moment zur Seite zu blicken.
Aber als allererstes möchte ich wirklich das Cover hervorheben, weil es nicht nur sehr gut passt, sondern auch sehr aussagekräftig ist.

Wie schon im ersten Band, ist auch hier alles sehr komplex, doch der einzelne Punkt um den es hier vordergründig geht, ist durchweg ersichtlich.
Ebenso erfährt man hier verschiedene Perspektiven, was zunächst erstmal schwierig ist, weil man sich auf jeden Einzelnen einlassen muss. Aber dadurch ergeben sich auch völlig neue Blickwinkel auf die einzelnen Positionen.
Der EMP Angriff um den es ja in gewissem Sinne geht, empfand ich auch hier leider nur als Nebenhandlung. Was ich doch sehr schade finde, da das Ganze hätte doch mehr intensiviert werden können. Die Auswirkungen dessen sind dennoch spürbar, auch wenn nicht so detailreich, wie ich es mir gewünscht hätte.
Nichtsdestotrotz zeigt der Autor allein durch diesen Umstand , was es mit den Menschen und denen in ihrem Umfeld anstellt.
Das die Bedrohung allgegenwärtig ist und Gewalt und Niederträchtigkeit hervorruft.
Man sieht wie die Menschen kämpfen und auf anderer Seite sieht man, wie viele Opfer gefordert werden.
Es ist realistisch und bringt ziemliche Beklemmung hervor.

Allen voran haben mich Nathan und Raven wieder richtig begeistert, ich mag ihre draufgängerische , aber auch verschmitzte Art unglaublich gern.
Sie setzen alles auf eine Karte, um das zu schützen, was sie lieben. Dabei schießen sie auch mal gerne übers Ziel hinaus. Was sie für mich aber umso authentischer und sympathischer machte.
Ganz besonders in diesem Band haben ich mit den beiden unglaublich mitgezittert.
Aber es gibt auch so viele Nebencharaktere, die manchmal nur einen kleinen Anteil ausmachen, aber mir unheimlich nahe gingen.
Der Schmerz, die Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit ist allgegenwärtig und fordert seinen Tribut , was in mir wahnsinnig viel bewegt und auf den Kopf gestellt hat.
Nicholas Sansbury Smith gelingt es , den Charakteren , als auch der Handlung sehr viel Leben einzuhauchen, so daß man denkt, man befände sich mitten in einem Actionfilm. Es ist überaus greifbar und man kann sich wirklich gut hineinversetzen und es nachvollziehen.

Die Handlung selbst hat mich von Anfang an mitgerissen.
Richtig gut fand, das es auch einen kleinen Rückblick gab, was die Rückkehr erleichterte.
Bereits die erste Person, der ich begegnete, ließ mein Herz gleich vor Qual aufschreien. Es war schrecklich, was man mit ansehen musste. Das ganze Ausmaß an Qual , Verlust und Wut mitzuerleben.
Und doch schaffte es der Autor , das ich zwischendurch immer mal wieder aufatmen konnte.
Am Anfang brauchte ich etwas um das Ausmaß zu erkennen, aber was sich dabei herauskristallisierte hat mich immer wieder aufs Neue schockiert.
Da ist so viel Trauer, Wut und Qual.
Das Ganze muss verarbeitet und neu sortiert werden.
Doch je mehr man vorankommt, umso mehr wird der eigentliche Punkt ersichtlich.
Es gibt einige Entwicklungen und Wendungen, die ich tatsächlich überhaupt nicht erwartet hatte, die mich aber ziemlich sprachlos gemacht haben.
Dazwischen kommt kein Langeweile auf, weil einfach immer etwas passiert.
Am schockierendsten war für mich wohl am meisten, das Kalkül, mit der die Gruppe hier agiert hat.
Das Ausmaß dessen, hat mir fast das Herz gebrochen. Ehrlich, da fehlten mir teilweise wirklich die Worte.
Doch wie das Ganze letztendlich zum Abschluss kam, hat mir gut gefallen, auch wenn ich auf schmerzliche Verluste zurückblicken musste.

Alles in allem eine sehr nervenaufreibende, bedrückende und explosive Mischung, immer von der Bedrohung begleitet, die im Hintergrund stattfindet.

Fazit:
Mit Trackers 2 schließt Nicholas Sansbury Smith nahtlos an den Vorgänger an und bringt dabei spürbar an die Grenzen.
Ein nervenaufreibender, actionreicher und explosiver Thriller, der immer von der Bedrohung begleitet wird, die dahinter stattfindet.
Nervenzehrend wie ein Actionfilm und dabei auch sehr emotional und greifbar.
Von vorn bis hinten sehr unvorhersehbar und zudem von Wendungen begleitet, die mich ziemlich erschüttert und schockiert haben.
Ich bin jetzt schon wahnsinnig gespannt auf den dritten Band.