Rezension

viel böser Zauber

Mucho Mojo - Joe R. Lansdale

Mucho Mojo
von Joe R. Lansdale

Bewertet mit 5 Sternen

„Auf dieser Welt gibt es das Böse. Das echte Böse. (Es) läuft auch nich in Schwarz und auf Zehenspitzen rum, und es is unabhängig von Hautfarbe und Geschlecht. Manchmal entspringt das Böse aus guten Quellen. Manchmal tarnt es sich mit vielen guten Fassaden.“ [314]

„Mucho Mojo“ von Joe R. Lansdale ist der zweite Band zu der Reihe "Hap Collins & Leonard Pine“. Ich beziehe mich hier wieder auf die limitierte Taschenbuchausgabe des Golkonda Verlags.

Tja, was soll man sagen? Der erste Teil konnte mich begeistern, der zweite Teil ebenfalls.  Wie ich schon bei dem ersten Band geschrieben hatte: „Zwischen der ganzen Gewalt, dem amüsanten Teil, der kurzweiligen Geschichte, steckt zwischen den Zeilen auch Gesellschaftskritik.“ Dies alles trifft abermals voll und ganz zu und zeigt sich auch an dem folgenden Zitat:

„In welcher Polizeiära die Mordserie angefangen hat. Damals lag die Wertschätzung für Minderheiten unter Null, und das is heute vielleicht nich viel anders.“ [207]

Diesmal lässt Lansdale seine beiden Charakteren der Frage nachgehen, was schlimmer ist: „Das vermüllte Haus eines Onkels zu erben, mitsamt Kinderleiche im Keller, oder Nachbarn, die dummdreiste Drogendealer sind?“ [Zitat Cover]

Und Hap und Leonard wären nicht sie selbst, wenn sie nur tatenlos zusähen und die Füße stillhielten. Sie mischen sich ein, wühlen auf, haben klare Statements, auch wenn die Durchführung der angestrebten Lösungen manchmal besser verlaufen könnte.

„Die Gegend hier braucht was Praktisches …. Und keinen Glaubenskram mehr. Kurse zur Verhütung und zur Krankheitsvorsorge, so was wird gebraucht.“ [115]

So ungleich die beiden sind, so zeigt sich doch anhand der Beiden, dass Freundschaft über Grenzen hinweg gilt.

„Ich machte mich ein bisschen über Leonard lustig, nur um zu zeigen, wie gern ich ihn hatte. Seine Antwort war ein ausgestreckter Mittelfinger, was so viel hieß wie: Ich mag dich auch.“ [98]

Fazit: Meine neue Lieblingsreihe geht in Runde zwei und man darf wieder gespannt mitfiebern.
„Die Sache stinkt immer mehr nach Agatha Christie, und mit Rätseln kenn ich mich nich aus.“ [151]