Rezension

Facetten- und wendungsreicher Familienroman

Alle meine Schwestern - Judith Lennox

Alle meine Schwestern
von Judith Lennox

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt
Im Haus der kinderreichen Maclises ist es auf einen Schlag wesentlich stiller, als Marianne - die zweitälteste Tochter - heiratet und mit Ihrem Mann Arthur fortgeht. Gleichzeitig entschließen sich Iris und Eva ihr Zuhause zu verlassen. Erstere, um eine Ausbildung zur Krankenschwester zu beginnen, die andere erfüllt sich den Traum von einem Kunststudium und knüpft Kontakte in der Frauenbewegung. Clemency, die jüngste der vier Schwestern bleibt in Sheffield, ist gezwungen, die Schule abzubrechen. Sie kümmert sich von nun an um den Haushalt und die schwermütige Mutter.
In einer Zeit des Umbruchs geht jede der Maclise-Schwestern ihren eigenen Weg. Mit zahlreichen Umwegen.

Autorin (Verlagsseite)
Judith Lennox, geboren 1953 in Salisbury, wuchs in Hampshire auf. Sie ist eine der erfolgreichsten Autorinnen des modernen englischen Gesellschaftsromans und gelangt mit jedem neuen Buch auf die deutschen Bestsellerlisten. Judith Lennox liebt Gärtnern, ausgedehnte Wanderungen, alte Häuser und historische Stätten. Sie lebt mit ihrem Mann in Cambridge. Die beiden sind Eltern dreier erwachsener Söhne.

Meine Meinung
Auch beim zweiten Lesen gefällt mir dieser Familienroman, der in England zu Beginn des 20. Jahrhunderts spielt. Die Erzählstränge der Schwestern sind mit bestimmten Gesellschaftsbereichen verknüpft, sodass einem nicht nur die jeweilige Person näher gebracht wird, es entsteht vielmehr auch ein stimmiges und reales Bild der damaligen Gegebenheiten. Mit Liebes- wie Frauenromanen kann ich im Allgemeinen wenig bis gar nichts anfangen. Die Figuren sind hier sehr glaubwürdig und lebensnah gezeichnet, sodass es nicht schwerfällt, die knapp 600 Seiten in kurzer Zeit auszulesen, die Handlung bleibt komplett kitschfrei. Jeder Handlungsstrang hätte meiner Meinung nach genug Stoff, um ein eigenes Buch zu füllen. Ein paar Seiten aus Sicht der Mutter Lilian hätte ich mir gewünscht, das wäre das i-Tüpfelchen gewesen.