Rezension

Im Untergrund

Noughts & Crosses - Malorie Blackman

Noughts & Crosses
von Malorie Blackman

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die besten Freunde sind Sephy und Callum. Dabei geht das eigentlich nicht, denn Sephy gehört zur schwarzen Oberschicht und Callum gehört zur weißen Unterschicht. Je älter Callum und Sephy werden, desto mehr verändert sich ihre Freundschaft. Nur nicht zum Besseren, als Callums Mutter ihren Job als Haushälterin bei Sephys Mutter verliert, gerät Callums Familie in immer mehr Schwierigkeiten und der Gedanke sich zu wehren wird stärker. Mit Sephys Hilfe schafft es Callum ein Stipendium an Sephys Schule zu erhalten. Sephy freut sich, doch die vermeintlich rosige Zukunft, erweist sich als grauer als erhofft.
Eine Welt aufgeteilt in Schwarz und Weiß nur genau umgekehrt, was für eine tolle Idee. Die Schwarzen als herrschende Klasse unterdrücken die Weißen. Die versklavten Weißen versuchen sich ein paar Rechte zu erkämpfen und zwar mit wenig Erfolg. Kein Wunder, dass sich ein militanter Untergrund formiert hat. 
Dazwischen gibt es wenige, die nichts von der Trennung halten und die erkannt haben, dass die Unterschiede eher gering sind. Wie so oft ist das Wirken der Wenigen zum Scheitern verurteilt und es bringt eher mehr Leid als dass sich irgendetwas zum Besseren wendet. Vor diesem Hintergrund müssen auch Sephy und Callum gegen alle Wiederstände ankämpfen und erschöpfen sich und ihre Freundschaft dabei.
Eine nach meinem Empfinden sehr düstere Dystonie, die den Protagonisten fast alles oder wirklich alles abverlangt und damit auch dem Leser einiges zumutet. Die Handlung hat mich teilweise mitgerissen, teilweise aber auch Wiederstand ausgelöst, weil manche Folgen einfach zu konsequent und grausam waren. Am Ende bleibt einiges offen, da es sich hier um den Anfang einer vierteiligen Reihe handelt.