Rezension

Crime meets Mystery - eine tolle Krimireihe um die forensische Archäologin Ruth Galloway

Aller Heiligen Fluch - Elly Griffiths

Aller Heiligen Fluch
von Elly Griffiths

Bewertet mit 4.5 Sternen

Ich komplettiere gerade meine Elly Griffiths - bzw. Ruth Galloway-Reihe und habe "Aller Heiligen Fluch" als einen der bisher Spannendsten empfunden; der Krimi-Couch Rezensentin kann ich mich in keinem Punkt anschließen, da die Autorin ihre Krimis immer sehr gut recherchiert und der Plot hier durchaus stimmig wie auch spannend ist.

Da gerade "Allerheiligen" war, passte dies auch zeitlich zu meinem Konzept des "Nacharbeitens" zur Komplettierung der Reihe: Bei jedem weiteren Kriminalroman von Elly Griffiths werde ich zu einem größeren Fan von ihr, da sie sowohl den leitenden Ermittler Harry Nelson als auch die Forensikerin Ruth Galloway, die beruflich immer wieder mit dem Vater ihrer Tochter zu tun hat und Mutter der einjährigen Kate ist, sehr menschlich und keineswegs überzeichnet darstellt. Gerade dies finde ich im Genre Kriminalroman sehr wichtig und bei Griffiths kommt immer noch eine Portion "Mystery" hinzu, quasi als ihr Markenzeichen:

So auch in "Aller Heiligen Fluch", in dem es zum einen um die Sargöffnung eines längst verblichenen Geistlichen geht; ein Vorfahre des Aristokraten Danford Smith , seines Zeichens passionierter Rennstallbetreiber - und einer Drogenfahndung, die langwierig ist und es Nelson und seiner Truppe schwer macht, Ergebnisse zu erzielen (wobei Judy Johnson sich hier wirklich ihre Sporen verdient hat, Clough jedoch die Lorbeeren erntet - wie im richtigen Leben ;)

Auch die Sargöffnung des verblichenen Klerikers beginnt mit einem Toten: Neben dem Sarg liegt nämlich Neil Topham, Leiter des Museums, in dem das Event stattfinden sollte; über diese stolpert Ruth, die etwas zu früh vor Ort ist - und um die Lösung dieses Rätsels geht es hauptsächlich, wer für den Tod dieses bis dato gesunden Mannes verantwortlich ist:

Eine wie immer sehr "versponnene", aber durchaus liebenswerte Rolle spielt hier wieder Cathbad; mit bürgerlichem Namen Michael Malone, der wie durch ein Wunder immer an der richtigen Stelle erscheint, wenn "Not am Mann" oder an der Frau ist. Diese Figur habe ich ganz besonders ins Herz geschlossen.

Befreundet ist Cathbad auch mit Bob Woonunga, dem Australier, der direkt neben Kate im abgeschiedenen Salzmoor ein Haus mietete und sich dafür einsetzt, dass die Knochen seiner Ahnen - den Aborigines - wieder in die heimatliche Erde kommen, um in die Traumzeit einzugehen. Denn nur dort finden sie ihren Frieden. Interessantes erfährt der Leser hier über die australischen Aborigines und deren Kultur, besucht mit Ruth (und Cathbad) spirituelle Seminare und findet schließlich, dass vielleicht doch nicht alles "Hokus Pokus" ist: Dies zeichnet die Kriminalromane der Autorin aus und machen sie überaus lesenswert. Auch die menschlichen Verflechtungen und Beziehungen werden immer in authentischer Weise vermittelt und die Figuren haben klare Konturen; ihr Verhalten wirkt echt.

Ich freue mich als Nächstes auf "Grabesgrund" und hoffe, auch an den weiteren Ruth Galloway-Bänden in deutscher Übersetzung (ein Dank an die Übersetzerin Tanja Handels!) demnächst meine Freude (und schöne sowie auch spannende Lesestunden) haben zu können! Ich werte mit 4,5 * oder 94° auf der "Krimi-Couch".