Rezension

Ein rundum tolles Buch

Abgründe der Medizin - Lydia Kang, Nate Pedersen

Abgründe der Medizin
von Lydia Kang Nate Pedersen

Bewertet mit 4.5 Sternen

In diesem Buch werden Arzneien und Heilungsmethoden der frühen Medizin vorgestellt. Diese wurden teilweise als Wundermittel beschworen und heilten angeblich fast alles, doch waren sie falsch und töteten mitunter sogar. Medizin konnte gefährlich sein.

Das Cover ist ein richtiger Hingucker. So ist es mir auch ins Auge gesprungen und genau deshalb nahm ich es in die Hand. Ach, generell ist die Aufmachung einfach super. Mir gefällt das Buch allein vom optischen schon richtig gut.
Und das ging mit dem Text weiter.
Die beiden Autoren erläutern in kurzen Kapiteln die unterschiedlichen Arzneien bzw. Heilmethoden. Das ist zum einen Teil sehr informativ und dabei verstehen es die beiden ihren Text nicht trocken zu gestalten, nein, mit kurzen Einwürfen ist dieses Buch sehr witzig geschrieben. Ich musste sehr häufig schmunzeln aber auch lachen über diese kleinen Bemerkungen zwischendurch.
Auch durch viele Anekdoten ist dieses Buch äußerst amüsant geschrieben und konnte mich sehr gut in seinen Bann ziehen.
Ich fand dieses Buch sehr interessant, aber mein Fachwissen hält sich auch auf diesem Gebiet sehr in Grenzen. Manchmal hätte ich mir vielleicht einen tieferen Einblick in eine bestimmte „Arznei oder Heilmethode“ gewünscht, aber das konnte man wahrscheinlich nicht leisten, denn das hätte den Rahmen gesprengt.
Dazu gibt es auch von den beiden Autoren eine kleine Erläuterung vorne im Buch.
Auch wenn ich diese witzigen Bemerkungen sehr mochte, war ich mir manchmal nicht so sicher, ob sie das Ganze nicht zu sehr ins lächerliche zogen. Immerhin wussten es die Menschen manchmal wirklich nicht besser damals, oder?
Am Anfang des Buches werden dann so Dinge wie Quecksilber, Arsen oder Heroin vorgestellt und wie sie in der Geschichte der Medizin verwendet wurden. Immer mal wieder mit Bildern oder Schaukästen unterteilt um bestimmte Dinge zu zeigen oder hervorzuheben.
Danach folgen dann verschieden Heilmethoden, wie zum Beispiel Lichttherapien oder Wasser. Hierbei fand ich sehr interessant, dass es auch einen Einblick darin gab, wie diese Methoden teilweise noch heutzutage verwendet werden.
Man hat wirklich gemerkt, dass die beiden Autoren sich viele Gedanken gemacht haben und auch viel Literatur gewälzt haben.

Mein Fazit: Mir hat es sehr gefallen dieses Buch zu lesen, denn neben den interessanten Fakten und Anekdoten konnte man durch die vielfältigen Abbildungen viel entdecken. Außerdem wurde das Buch nicht in einem trockenen, erzählenden Ton geschrieben, sondern mit einem gewissen Witz, der mir direkt zugesagt hat. Am Anfang hatte ich zwar meine Bedenken, ob es nicht zu witzig sein könnte, aber das ist nicht passiert und so musste ich zwischendurch viel lachen. An einigen Stellen hätte ich mir vielleicht eine etwas tiefergehende Beschreibung gewünscht, aber das war durch die vielen unterschiedlichen Methoden wohl nicht möglich und hätte den Rahmen gesprengt. Und so musste ich mich mit kleinen Kapiteln zufrieden geben. Und doch kann ich dieses Buch allen, die sich entfernt für Medizingeschichte interessieren empfehlen.