Rezension

sehr schön geschrieben

Das große tiefe Blau - Alex Rogers

Das große tiefe Blau
von Alex Rogers

Bewertet mit 4.5 Sternen

 
Der Schutzumschlag des Buch hat ein wunderschönes Coverbild, dass gut zum Inhalt passt. Unter dem Schutzumschlag ist es schlicht blau und passt somit ebenfalls zum Thema Meer. Des weiteren hat das Buch ein blaues Lesebändchen, was ich beim Lesen immer sehr praktisch finde.
 
In diesem Buch beschreibt Alex Rogers auf eine sehr angenehme, informative und vor allem persönliche Art und Weise sein Leben als Forscher, Universitätsprofessor und Experte. Er beschreibt welche Mühen, Aufopferungen aber auch Freuden es mit sich bringt. Selbst recht private Einblicke lässt er einfließen.  Er nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es um Ausnutzung der Meere, Umweltverschmutzung und der Industrie geht und bleibt trotzdem sachlich dabei. Das Hauptziel seiner Forschung und Arbeit ist es Menschen wachzurütteln für die derzeitige Notlage der Meere. Dabei findet er meiner Meinung nach genau die richtige Mischung aus Persönlichem und Wissenschaftlichem. Viele Terminologien, die er benutzt waren mir noch unbekannt, aber ich hätte es nicht anders haben wollen, da ich so einiges dazugelernt habe. Ich muss wirklich sagen, dass es der Autor geschafft hat, dass ich mich oft fühlte als stände ich neben ihm. Egal ob vor dem Monitor während einer Forschungsreise, mitfiebernd, was gleich alles auf dem Bildschirm erscheint oder während er als Zeuge/Gutachter für Greenpeace nervös im Londoner Gerichtshof saß. Es war wirklich beeindruckend wie sehr ich mich mit dem Mann identifizieren konnte und wie er es schaffte mich so hineinzuziehen. Egal ob zum Thema Ölindustrie, Müll oder Forschungsarbeiten andere Wissenschaftler, Alex Rogers schaffte die Themen so enthusiastisch herüberzubringen und wurde doch nie von oben herab belehrend oder ausfallend. Man merkte in jeder Zeile des Buches, wie sehr ihm das Meer am Herzen liegt. Viele Dinge, die hier angesprochen wurden, haben mich nicht nur fasziniert, sondern auch erschreckt und aufgerüttelt. Genau das, was der Autor erreichen wollte.
 
Ich liebte vor allem die Berichte über die Forschungsreisen. Alex Rogers beschreibt sein Eindrücke einfach so herrlich mitreißend. Ich hatte das Gefühl mir weh der Wind selbst ins Gesicht während ich auf dem Deck eines Forschungsschiffes stehe und in die Ferne sehe. Hier kommt nun der einzige Kritikpunkt, den ich beim Lesen des Buches für mich festgemacht habe. Ich war mittendrin, stellte mir das alles vor und dann hatte ich leider sehr viele verschwommene, unklare Flecken in meinen 'Visionen'.  Mir fehlte es leider an Vorwissen zu den vielen Lebewesen, die beschrieben wurden und ich hatte nicht immer die Zeit und Muse mir Google zu Rate zu ziehen, um mir all diese tollen Lebewesen dann wirklich klar und deutlich vorzustellen. Es gibt zwar in der Mitte des Buches ein paar Farbseiten mit Bildern von Lebewesen, die im Buch beschrieben wurden, aber ich hätte mir das einfach an den richtigen Stellen im Buch gewünscht. Auch ein paar mehr Bildern von den Crews und Menschen, die mit Rogers zusammenarbeiten, wären schön gewesen und hätten mich einfach noch mehr in das Buch abtauchen lassen. 
 
Am Ende des Buches gibt es noch eine Art Fazit und Hinweise, wie man selbst etwas für das Meer und gegen die Verschmutzung und Ausbeutung tun kann. Das fand ich sehr interessant und gut, dass es am Ende platziert war. Ein Glossar in dem einige wichtige Wörter erklärt werden, gibt es auch ganz am Ende des Buches. 
 
 
*Fazit:*
4,4 von 5 Sternen
Man merkt in jeder Zeile dieses Buches, wie eng verbunden sich Alex Rogers mit dem Meer fühlt. Er schafft es den Leser dazu zu bringen wirklich mitzuerleben, was er erlebt, gefühlt und gedacht hat. Es war eine tolle und geschickt angeordnete Mischung aus Tierdokumention in Buchform, Umweltthemen und Kritischem zum Thema Industrie und Müll. Ich kann das Buch jedem der sich auch nur ein wenig mit dem Thema Meer oder Umweltverschmutzung auseinandersetzten will nur wärmstens empfehlen.