Rezension

Der Venuspakt konnte mich nicht packen...

Der Venuspakt - Jeanine Krock

Der Venuspakt
von Jeanine Krock

Bewertet mit 2 Sternen

Feen sind mystische Geschöpfe, die mich sehr faszinieren, und die bislang nur selten eine große Rolle in Büchern gespielt haben. Deshalb hat mich dieses Buch vom Inhalt her sofort angesprochen. Und auch das Cover hat sein Übriges getan, denn es ist sehr schön und ansprechend gestaltet. Doch leider hatte ich mir von dem Buch mehr erhofft.

Im Prolog erscheint dem Leser Nuriya als Ich-Erzählerin, die dem Leser ein wenig aus ihrer Geschichte erzählt: Aus ihrem Verhältnis zur Magie, ihren familiären Beziehungen und dem Tod ihrer Eltern.

In den folgenden Kapiteln wechselt die Erzählperspektive in die eines allwissenden Erzählers. Zunächst wird dem Leser viel über das Schicksal und das Lebens Kierans berichtet und besonders interessant wird es schließlich, als sich Kieran und Nuriya begegnen.

Leider ist mir Nuriya nicht sehr sympathisch geworden. Ihr Verhalten konnte ich nur selten nachvollziehen, sie reagiert oft schnippisch und gereizt, ohne dass es hierfür einen Anlass zu geben scheint.

Überhaupt bleiben alle Charaktere eher blass. Zum Einen liegt dies daran, dass sie zu schnell in die Geschichte eingeführt werden. Innerhalb weniger Seiten werden dem Leser neue Charaktere vorgestellt, ohne dass er die Möglichkeit bekommt, diese vor seinem inneren Auge zu erfassen. Mir fehlte zudem oft eine intensivere Beschreibung, um dadurch auch die Möglichkeit zu bekommen, ihr Verhalten besser nachvollziehen zu können. So wurden jedoch leider die Motive für ihr Verhalten oft nicht klar genug herausgearbeitet.

Dadurch, dass ich kaum Interesse für die Charaktere aufbringen konnte, hat auch das Interesse an der Handlung des Buches gelitten.

Leider konnte ich auch mit den erotischen Szenen nichts anfangen. Hier geht mir die Autorin teilweise zu sehr ins Detail. Manchmal ist Weniger eben doch Mehr, und das hätte ich mir für dieses Buch gewünscht. Ich habe nichts gegen erotische Szenen, solange sie eine gewisse Distanz wahren und ansprechend beschrieben werden.

Auch hatte ich einige Probleme mit den Szenen, in denen beschrieben wird, wie die Vampire Blutsaugen und sich davon ernähren. Auch hier geht die Autorin sehr ins Detail und teilweise musste ich diese Szenen mit einem Auge überfliegen. Das war teilweise einfach zu viel für meine schwachen Nerven.

Was mich hauptsächlich dazu gebracht hat, dass Buch nicht zur Seite zu legen, sondern es trotz meines mangelnden Interesses zu Ende zu lesen, ist der angenehme Schreibstil der Autorin. Das Buch liest sich sehr flott, ist dabei unterhaltsam und nicht zu seicht. Die Autorin wahrt ein gewisses anspruchsvolles Niveau.

Gut gelungen ist der Autorin ebenfalls, ein gewisses Gleichgewicht zwischen Kampfszenen, erotischen Szenen und alltäglichen Gesprächen herzustellen. So überwiegt kein bestimmtes Genre dieses Buch, sondern es handelt sich um eine gute Mischung zwischen Fantasyroman, erotischer Literatur und Unterhaltungsliteratur.

Mein Fazit:
* * * * * *
Ein Buch, dass tolle Ideen in sich birgt, aus denen man aber sicher mehr hätte machen können.