Rezension

Volltreffer!

Eisenhut und Apfelstrudel - Jessica Müller

Eisenhut und Apfelstrudel
von Jessica Müller

Bewertet mit 5 Sternen

Der Münchner Hauptkommissar Alex Hirschberg erbt das Haus seines Großonkels Xaver im beschaulichen Krindelsdorf. Nun hat er einiges zu tun, denn es gilt seine Hochzeit mit Susan vorzubereiten, die Beerdigung des Großonkels zu regeln und sich mit dem sehr fanatischen Dorfpfarrer herumzuschlagen. Noch dazu erhält er Besuch von Susans nymphomanischer Tante Isobel, die sich prompt in den Pornoproduzenten verliebt, der das geerbten Haus kaufen und in ein Filmstudio umwandeln will. Als auf dem Pfarrfest vor den Augen Hirschbergs die Frau des Bürgermeisters tot zusammenbricht, hat Hirschberg auch noch einen komplizierten Fall zu lösen....

Jessica Müller hat mir mit "Eisenhut und Apfelstrudel" eine neue heißgeliebte Serie beschert. Ich habe Hirschberg direkt in mein Herz geschlossen. Er ist durchweg sympathisch und wird sehr menschlich dargestellt. Man kann sich in seine Verzweiflung bzgl. Isobel wirklich hinein versetzen. Diese ist eine liebenswerte Nervensäge, die es eigentlich gut meint, aber dabei nicht merkt, wie aufdringlich sie ist. Susan kommt gar nicht gegen sie an. Man hat einfach nur noch Mitleid mit ihr und Hirschberg. Durch Isobels Art entstehen sehr humorvolle Szenen und Dialoge, vor allem in Bezug auf Dorfpfarrer Schmalzengruber. Solche Pfarrer wird es sicher in bayerischen Dörfern geben! Dieser Bayernkrimi besticht aber auch durch eine gute Spannung. Schon der Prolog nimmt den Leser gefangen und man hat tatsächlich bis zum Schluß keine Ahnung, wer der Täter war und warum er gemordet hat. Jessica Müller stellt das Dorf sehr anschaulich dar. Man lebt fast in ihm und erlebt Dorfklatsch und Bewohner mit Ecken und Kanten hautnah. 

Dieser Regionalkrimi beinhaltet genau das, was für mich einen guten Krimi dieses Genres ausmacht und ich bin sehr froh, daß der nächste Band schon bald erscheint!