Rezension

Achill von einer anderen Warte aus

Das Lied des Achill - Madeline Miller

Das Lied des Achill
von Madeline Miller

Bewertet mit 4 Sternen

Eine ganz neue Sicht auf altbekanntes

Der Klappentext: „Achill, Sohn der Meeresgöttin Thetis und des König Peleus, ist stark, anmutig und schön — niemand, dem er begegnet, kann seinem Zauber widerstehen. Patroklos ist ein unbeholfener junger Prinz, der nach einem schockierenden Akt der Gewalt aus seinem Heimatland verbannt wurde. Ein Zufall führt die beiden schon als Kinder zusammen, und je mehr Zeit sie gemeinsam verbringen, desto enger wird das Band zwischen ihnen. Nach ihrer Ausbildung in der Kriegs- und Heilkunst durch den Zentauren Chiron erfahren sie vom Raub der Helena. Alle Helden Griechenlands sind aufgerufen, gegen die Spartaner in den Kampf zu ziehen, um die griechische Königin zurückzuerobern. Mit dem einzigen Ziel, ein ruhmreicher Krieger zu werden, zieht Achill in den Feldzug gegen Troja. Getrieben aus Sorge um seinen Freund, weicht Patroklos ihm nicht von der Seite. Noch ahnen beide nicht, dass das Schicksal ihre Liebe herausfordern und ihnen ein schreckliches Opfer abverlangen wird.“

Zum Inhalt: Der große Held Achill ist dank der Schlacht um Troja eigentlich jedem ein Begriff, hier wird nun sein Leben von seiner Kindheit an erzählt und zwar von seinem treuen Begleiter und geliebten Freund Patroklos. Er fungiert hier auch als Ich-Erzähler und bietet so eine sehr ungewöhnliche Sicht auf den berühmten Helden

Zum Stil: Die Autorin Madeline Miller greift hier die Geschichte von Homer auf und interpretiert sie neuer und moderner, sie legt mehr Gewicht auf die Emotionen und die „Menschlichkeit“ der großen Helden der Illias. Sie erzählt dabei sehr flüssig und in einer fesselnden Weise, und durch die Augen Patroklos lernt auch der Leser eine neue Seite der griechischen Helden, Götter und Sagen kennen. Durch ihre ausdrucksstarken und bildlichen Beschreibungen hat man beim Lesen die Landschaften und sagenhaften Charaktere vor Augen.

Fast jeder wird die Illias oder Gustav Schwabs „Sagen des klassischen Altertums“ kennen, hier erfährt der Leser eine andere, menschlichere Seite der glorreichen Helden und glorifizierten Götter.

Wie bei „Ich bin Circe“ kann ich nur sagen: Wer Lust hat auf eine neue Sicht auf die griechische Mythologie ist mit diesem Buch bestens beraten, hier werden die Helden- und Göttersagen auf eine moderne und rebellische Art und Weise neu erzählt.

Ich danke dem Eisele Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar, meine Meinung wurde davon aber nicht beeinflusst.