Rezension

Eine Geburtstagsfeier

Noch war es Nacht - Antonella Lattanzi

Noch war es Nacht
von Antonella Lattanzi

Bewertet mit 4 Sternen

Die kleine Mara feiert ihren dritten Geburtstag. Ihre Eltern Clara und Vito sind geschieden. Es ist Maras größter Wunsch, dass ihr Papa genauso wie ihre älteren schon jugendlichen Geschwister an der Feier teilnehmen soll. Obwohl Clara eigentlich keinen Kontakt zu Vito mehr möchte, erfüllt sie ihrer Tochter den Wunsch. Es wird ein angenehmes Abendessen, bei dem es nicht zu Problemen kommt. Allerdings ist Vito nach diesem Abend verschwunden. Seine Geliebte, seine Schwester sorgen sich und melden ihn als vermisst. Die Polizei reagiert zunächst verhalten, schließlich ist er ein erwachsener Mann, beginnt dann aber doch mit der Suche.

 

Ein Geburtstag eines kleinen römischen Mädchens, etwas harmloseres kann es kaum geben. Und offensichtlich läuft der Abend ja auch ohne Harm. Wie kann dann ein Vater einfach verschwinden. Doch nach und nach kommt heraus, dass die Ehe von Clara und Vito nicht so friedlich verlief und dass Clara durchaus einen guten Grund hatte, sich zu trennen. Es muss ihr schwergefallen sein, Vitos zu der Feier einzuladen. Und nun sorgen sich alle um den Verschwundenen, in der Erinnerung wird er fast zur Lichtgestalt. Was wird sein, wenn er gefunden wird. Das Ganze ist doch sehr rätselhaft.

 

Es ist der erste Roman von Antonella Lattanzi und er ist sehr gelungen. Die Autorin versteht es bis zum Schluss die Spannung aufrecht zu halten. Lange ist es ungewiss, wer die Fäden in der Hand hat und was tatsächlich passiert ist. Man muss es sich erlesen und das hat was. Dabei wechseln die Sympathien und man ist überrascht, wo man hingeleitet wird. Wenn man denkt, man hat es, dann kommt eine Kleinigkeit in einem Nebensatz, die das Bild verändert. Am Ende kann man sich durchaus fragen, ob sich die Ausrichtung der Feier gelohnt hat. Zumindest hat das Fest einiges geändert, ob zum Besseren wird sich finden. Ein packendes Buch, das die Gehirnwindungen etwas durchrüttelt.