Rezension

Ein Blick in die Schlossküche und in die Geschichte von Württemberg

Die Zuckerbäckerin - Petra Durst-Benning

Die Zuckerbäckerin
von Petra Durst-Benning

Zwei junge Mädchen, verwaiste Schwestern, im Stuttgart von 1816 bis 1820. Eine Geschichte, die "duftet": nach süßen Speisen.

1816 werden in Stuttgart die verwaisten Schwestern Eleonore und Sonia beim Diebstahl erwischt. Ausgerechnet jemanden vom Küchenpersonal des Königsschlosses wollten sie bestehlen. Königin Katharina hat Mitleid und nimmt sie in ihren Dienst in der Schlossküche. Während Eleonore sich dort eifrig in die Materie vertieft, geht Sonia eigene Wege. Die Königin wiederum wurde durch die Schwestern auf die Armut im Land aufmerksam und versucht zu helfen. Ab jetzt sind die Schicksale der drei Frauen miteinander verknüpft.

Petra Durst-Benning hat ein interessantes Buch geschrieben; in diesem Roman kann man geistigerweise immer ein wenig leckere Küchendüfte schnuppern, wird aber auch mit den historischen Gegebenheiten der damaligen Zeit in Württemberg konfrontiert, die so kurz nach den Napoleonischen Kriegen nicht einfach war. Königin Katharina war eine gute Landesmutter, sie hat nach Auswegen aus der Notsituation gesucht und vieles angestoßen, um der Bevölkerung zu helfen.

Im Buch hinten sind Anmerkungen zur Historie des Landes und ein großer Teil mit Rezepten, was ich sehr ansprechend finde. Der Roman ist spannend erzählt, die einzelnen Personen kann man sich gut vorstellen und fühlt mit ihnen. Für mich war es eine Bereicherung, das Buch zu lesen.