Rezension

Manchmal kommt es anders ...

Der Lebkuchenmörder -

Der Lebkuchenmörder
von Harald M. Landgraf

Bewertet mit 5 Sternen

„...Ich musste mein Entsetzen nicht mehr spielen. Ich ging in die Knie, und es war mir egal, ob Männer weinen dürfen oder nicht...“

 

Der Autor hat in dem kleinen Büchlein 27 Kurzkrimis geschrieben. Das obige Zitat stammt aus der ersten Geschichte, und es ist ein Beleg dafür, dass das Ende häufig anders aussieht, als ich als Leser erwartet habe.

Mit seinen Krimis führt mich der Autor quer durch Deutschland. Häufig verwendet er in den Dialogen dann auch den lokalen Dialekt. Das macht die Geschichten authentisch. Beispiel:

 

„...Bei uns in Rudolstadt geht alles schnell rum. Aufm Markt hat sich einer das Bee gebrochen, und wenn er am Nordfriedhof ist, dann ist er schon tot...“

 

Die Krimis sind ein Spiel mit der dunklen Seite der menschlichen Rasse. Nicht immer geht es um Mord und Totschlag, auch raffinierte Betrügereien lassen sich finden. Manch ein betrogener Betrüger hat sich gewundert. Außerdem sind es meist nur Kleinigkeiten, die die ermittelnden Kommissare auf die richtige Spur bringen.

Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Obwohl die Krimis nur wenige Seiten lang sind, werden die Personen ausreichend charakterisiert. Die Motive ihres Tuns und Handelns werden gekonnt herausgearbeitet.

Jede Erzählung ist anders und hat ihr eigenes Flair. Eines aber haben die meisten Geschichten gemeinsam – einen tiefschwarzen Humor.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen – gern mehr davon.