Rezension

Krimi mit Antihelden, witzig, zum Nichtnachdenken

Virus Cop: Der Tote an der Nidda - Robert Maier

Virus Cop: Der Tote an der Nidda
von Robert Maier

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der Tote an der Nidda von Robert Maier ist ein kleiner feiner Kriminalroman, den man wunderbar mit zum Arzttermin oder für andere Wartezeiten mitnehmen kann. Leicht und locker zu lesen, nicht zu viele Protagonisten und eine überschaubare Geschichte. Am Anfang wirkt er etwas abgehackt im Schreibstil, wird im Lauf der Story aber immer geschmeidiger.

Es ist der erste Fall für Olaf, einem IT-Spezialisten im Ruhestand, der seine Ehefrau schmerzlich vermisst. Gerne greift er seinem Sohn unter die Arme, sobald Probleme auftauchen. Dieser arbeitet bei der Polizei und kann sich laut Olaf nicht so recht gegenüber seinem Chef durchsetzen. Olafs bester Freund Gottfried, ein Mensch, der gerne lebt und viel herumreist, ist schwer erkrankt. Aber er unterstützt ihn trotz allem mit seinen Kontakten in der Welt bei seinem großen Projekt.

Denn Olaf bekommt mit, wie sein Sohn in einem neuen Fall herumstochert, ohne recht weiterzukommen. Da der Papa nicht will, dass dessen Chef die Lorbeeren erntet, greift er zu drastischen Maßnahmen. Als ein junger Mann tot an der Nidda aufgefunden wird, schreibt er ein Virusprogramm und schleust diesen in das Diensthandy seines Sohnes ein. So ist er immer auf dem neuesten Stand über die Ermittlungen; zumindest über das, was das Handy mithilfe des Virus hergibt.

Mit diesen Informationen will er selbst mit Gottfried den Fall lösen und die Ergebnisse still und heimlich weiterleiten. Damit soll sein Sohn gut bei den Kollegen dastehen und nicht wieder als Looser. Gesagt getan kommen die beiden Herren einem Skandal um Abschlussarbeiten bei der Universität dahinter. Unter anderem kommt Olaf dabei der jungen Ehefrau des verdächtigen Professors gefährlich nahe. Sein Virus gibt so richtig Gas und ihm viel mehr Informationen als ihm recht ist. Ein turbulentes Durcheinander beginnt mit tatkräftigem Abschluss. Ganz und gar untypische Helden im Untergrund kann man hier bei der Arbeit erleben. Mal etwas anderes als die typischen Kriminalromane.

Über den Autor findet sich folgendes:
Robert Maier, 1961 in Frankfurt am Main geboren, schreibt seit 2010 Belletristik und Kurzgeschichten. Dabei fühlt er sich im Krimi-Genre genauso wohl wie etwa in Science-Fiction und sozialkritischen Glossen. Sein Hintergrund als Diplom-Physiker macht sich in seinen Texten ebenso bemerkbar wie seine Leidenschaft für Krimis, Astronomie und Reisen. 2016 wurde sein erster Roman "Pankfurt" veröffentlicht. Robert Maier ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Er arbeitet bei einer großen deutschen Fluggesellschaft im IT-Bereich.

Ein zweiter Roman mit Ermittler Olaf ist bereits erschienen.