Rezension

Geheimnisse im Eliteinternat

Young Detectives -

Young Detectives
von Andreas Schlüter

Bewertet mit 5 Sternen

„...Jetzt war es halb vier morgens. Und Paul hatte Schritte gehört! Das große Fenster zwischen ihren Betten war auf Kipp gestellt. War das Geräusch von draußen gekommen?...“

Paul geht zusammen mit Daniel und den Mädchen Isabel und Seo – Yun auf ein Eliteinternat für Hochbegabte. Schritte in der Nacht sind außergewöhnlich. Hier hält jeder die Nachtruhe ein. Als Paul beim Blick aus dem Fenster eine Gestalt Richtung Wald davon huschen sieht, weiß er, dass irgendetwas nicht stimmt.
Auch Isabel hat am nächsten Morgen eine ungewöhnliche Begegnung. Vor ihrem Laborfenster schwirrt eine Drohne, die plötzlich abstürzt.
Der Autor hat einen spannenden Detektivroman geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen.
Natürlich wollen die Vier genau wissen, was passiert ist. Die Antworten der Erwachsenen geben mehr Rätsel auf, als das sie hilfreich wären.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er passt zur jugendlichen Zielgruppe, ist aber auch an den Besonderheiten des Internats ausgerichtet. Wo sonst würde man solche Sätze wie die folgenden lesen?

„...“Sechs Wochen ohne Schule“, meckerte er. „Wer bitte schön, soll das gut finden?“ Dass die  weitaus meisten Schüler auf diesem Planeten die Sommerferien toll fanden, mochte er bis zum heutigen Tag nicht glauben...“

Die vier jungen Detektive gehen sehr systematisch vor. Jeder bringt sich mit seinen besonderen Begabungen und Interessen ein. Da die Drohne verschwunden ist, wollen sie vom Hausmeister wissen, wo er sie hingebracht hat. Der aber ist nirgendwo aufzutreiben. Weil sie eine Möglichkeit brauchen, sich zu treffen und auszutauschen, richten sie sich ein Detektivbüro ein. Den Raum hat Daniel zufällig bei der Recherche zu einem seinem Projekte entdeckt.
Die Geschichte zeichnet sich durch einen hohen Spannungsbogen auf. Da die Vier nicht wissen, wem sie trauen können, müssen ihre Untersuchungen geheim bleiben. Und ihre Nachforschungen in den Nächten würden bei Entdeckung zum Verlassen des Internats führen. Dummerweise können sie sich nicht an den Direktor wenden, denn der ist gerade zu einer Fachtagung.
Ab und zu klingt an, dass sie bei aller Hochbegabung manchmal ganz normale Kinder sind. So hat jeder seine eigene Vorstellung, wie er sich bei den nächtlichen Einsätzen kleiden muss. Und das ist nicht in jedem Fall optimal.

„...Am ehesten wirst du erwischt, wenn du hier in strahlend weißen Klamotten durch die Nacht schleichst. Da kannst du dir ja gleich eine Warnlampe auf den Kopf schnallen!...“

Während die Vier noch mit dem Thema Drohne und den Verschwinden des Hausmeister beschäftigt sind, häufen sich unliebsame Vorkommnisse im Internat. Plötzlich gibt es Fälle von Vandalismus. Immer mehr stellt sich die Frage: Wem nutzt es? Und Warum?