Rezension

Wohlfühlkrimi statt Spannung

Mord im Watt vor St. Peter-Ording -

Mord im Watt vor St. Peter-Ording
von Stefanie Schreiber

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Ein Feriendorf, zwei Tote, drei ungleiche Ermittler, die nicht unbedingt zusammenarbeiten. Lösen sie den Fall?
In Sankt Peter-Ording, dem beliebten Urlaubsort an der Nordsee, wird eines Morgens mitten in der Saison ein Toter am Strand gefunden.
Niemand scheint ein Motiv zu haben, den Leiter der Schutzstation Wattenmeer Michael Schwertfeger, der sehr zurückgezogen gelebt hat, zu erschlagen.
Kommissarin Charlotte Wiesinger aus Hamburg verstärkt das Team vor Ort, das nicht zuletzt aus dem schrulligen Hausmeister Torge Trulsen des Feriendorfes Weiße Düne besteht. Er weiß nicht nur genau was auf der Halbinsel Eiderstedt passiert, sondern ist auch mit jedem per Du.
Eine harte Geduldsprobe für die temperamentvolle Großstädterin, für die sowohl der Aufenthalt an der Nordsee als auch die Einmischung des Nordfriesen unfreiwillig sind. Immer wieder kommt er ihr in die Quere oder ist den Ermittlern sogar eine Nasenlänge voraus, so dass sie seine Unterstützung nur sehr langsam zu schätzen lernt.
Als in Hamburg ein weiterer Mord geschieht, stellt das ungleiche Trio den Zusammenhang her und kommt dem Täter auf die Spur.
Lassen Sie sich mit dem Auftakt der erfolgreichen Kuschelkrimireihe an Stefanie Schreibers Sehnsuchtsort entführen!

Cover:

Ein wundervoller Sonnenuntergang am Strand von St. Peter-Ording ist hier erkennbar. Tolle Stimmung wird dadurch verbreitet und das Foto auf dem Cover ist optisch und farblich sehr gut gelungen.

Meinung:

Der bekannte Urlaubsort an der Nordsee liefert hier den Hintergrund für einen soliden und unterhaltsamen Krimi.

Aufgrund der vielen Namen, Orte und schnellen Wechsel zu Beginn, war es nicht ganz leicht in die Geschehnisse und Handlungen hineinzukommen. Dies hat diesmal etwas länger gedauert.

Die Charaktere wirken teils ein wenig schrullig, haben ihre Ecken und Kanten, aber dies zeichnet sie auch aus. Die drei Ermittler sind ziemlich unterschiedlich und jeder für sich dennoch sehr besonders. Das Zusammenspiel muss sich erst noch finden und zu Beginn dauert es ein wenig, bis es an Fahrt aufnimmt. Dafür wirkt es am Ende ein wenig gehetzt. Hier hätte man am Tempo am Ende etwas rausnehmen können, dafür zuvor schon etwas mehr Fahrt aufnehmen sollen.

Alles in allem ist es jedoch sehr unterhaltsam und auch sehr gut erzählt. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig und lässt sich locker lesen.

Die Kapitel sind sehr kurz und tragen zu einem recht schnellen Lesefluss bei. Besonders gefallen hat mir die Gestaltung der Kapitel. Zu Beginn der Kapitel gibt es kleine Grafiken, die das Ganze sehr gut unterstreichen. Zu Beginn der Kapitel erfährt man Ort, Zeit und Charakter-Angabe. So kann man sehr gut zuordnen aus welcher Sichtweise gerade beschrieben wird und wann und wo es stattfand. Dies ist sehr hilfreich um den Überblick zu behalten und dies alles gut zuzuordnen.

Toll fand ich auch das kleine Lexikon norddeutscher Begriffe und die kleine Karte als Übersicht am Ende des Buches. Die kleinen schwarz-weiß Illustrationen am Kapitelanfang runden das Ganze zudem zusätzlich sehr gut ab.

Die Kulisse ist einfach traumhaft und die örtlichen Rahmenbedingungen sind gut gewählt. Der Fall ist unterhaltsam, jedoch hätte es für mich ruhig etwas mehr Spannung sein dürfen. Alles in allem sehr solide, unterhaltsam und eher ein Wohlfühlkrimi für Zwischendurch, als Nervenkitzel und Spannung.  

Fazit:

Der Fall ist unterhaltsam, jedoch hätte es für mich ruhig etwas mehr Spannung sein dürfen.