Rezension

Komplizierte Beziehungen

Mord als Kunst -

Mord als Kunst
von Luc Winger

Bewertet mit 5 Sternen

„...Der Alkohol war sein neuer Freund geworden. Schon mittags lag er benebelt in der Hängematte, in der sich Penelope so gerne und ausgiebig geräkelt hatte...“

 

Yves ist Maler in Saint – Tropez. Doch nachdem ihn seine Muse Penelope verlassen hat, fehlt ihm die Inspiration. Heute aber rafft er sich auf, bringt Ordnung in sein Durcheinander und will einen Neuanfang wagen.

Patricia und Carla aus den USA machen in Cannes Urlaub. Während Carla shoppen geht, stößt Patricia mit Yves zusammen. Er lädt sie in ein Café ein.

Der Autor hat einen spannenden Krimi im Künstlermilieu geschrieben. Er bleibt seinem Stil treu. Zuerst werde ich mit den wesentlichen Personen vertraut gemacht und es wird eine Geschichte aufgebaut, bevor der eigentliche Kriminalfall ins Spiel kommt..

Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er bringt das Flair des Jahres 1974 und die Atmosphäre der Örtlichkeiten gut rüber.

Patricia und Carla bekommen von Yves ein Ferienhaus neben seinen Wohnhaus vermietet. Zwischen Patricia und Yves entwickelt sich schnell eine Beziehung. Carla ist außen vor – und sauer. Spätestens zu dem Zeitpunkt habe ich mich gefragt, was die beiden Frauen wirklich verbindet. Und dann erscheint erneut Penelope auf der Bildfläche. Als auch noch Patricias Verlobter anreist, ist das Chaos perfekt.

Vier Wochen später wird Commissaire Lucie Girard beauftragt, nach zwei verschwundenen Amerikanerinnen zu suchen. Patricia wird von ihr sofort bei Yves gefunden, aber von Carla fehlt jede Spur.

Die Beziehungen zwischen den Protagonisten haben sich mittlerweile ziemlich kompliziert gestaltet. Lucie wird erst einmal von allen gehörig belogen. Dann ergibt sich ein völlig neue Spur. Plötzlich nimmt nicht nur der Spannungsbogen rasant zu, die Handlung bekommt eine heftige Wendung. Als Leser sehe ich Yves unter einem völlig neuen Blickwinkel. Auch Patricia hinterfragt zunehmend ihre Beziehung zu ihm.

 

„...Das Spiel mit dem Feuer war komplett neu für sie. Naiv, wie sie war, erkannte sie nicht, dass auch sie sich verbrennen konnte und andere dann mit hineinziehen könnte...“

 

Lucie stößt bei ihren weiteren Ermittlungen in ein Wespennest. Es wird gefährlich.

Die Geschichte wird logisch zu Ende geführt.

Das Buch hat mir sehr gutgefallen.