Rezension

Lässt ab der Hälfte sehr nach

Witches. Die Knochenhexe -

Witches. Die Knochenhexe
von Beatrice Jacoby

Inhalt:

Der Kampf um die Krone der Hexen hat begonnen
Ophelia beherrscht die Magie der Knochen und kämpft im Geheimen für den Schutz der Menschen. Doch als das Oberhaupt der Magier stirbt, wird der Zauber, der die Dämonen von unserer Welt fernhält, brüchig. Ein nahezu unbesiegbarer Feind hat seinen Weg in die Menschenwelt gefunden und mit ihm beginnt ein Wettkampf um die Krone der Hexen. Nur wer den mächtigsten aller Dämonen besiegt, kann den Thron besteigen. Ein Erbe, für das Ophelia keinerlei Interesse hegt. Bis ihr aufgeht, wer der geheimnisvolle Feind ist, und dass sie ihn auf keinen Fall sterben lassen kann …
Quelle: carlsen.de

Meinung:

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

Da war nicht viel zwischen uns. Bloß ein warmer Schweißfilm und seine nackte Haut auf meiner.

Das Cover ist einfach so toll. Es ist düster und schreit schon nach Fantasy. Man sieht sofort, dass es sich um eine Hexengeschichte handelt und sogar der Totenkopf, der eine Rolle in dem Buch spielt, hat seinen Platz gefunden.

Der Schreibstil der Autorin war gut zu lesen, allerdings kam es mir manchmal so vor, als würde nicht alles, was sich die Autorin gedacht hat, es auch ins Buch geschafft haben. Ich hatte das Gefühl, als würden einfach Informationen fehlen. Ansonsten war es gut zu lesen.

Zu Beginn lernt man Ophelia kennen, die eine Hexe ist. Als der Großmagis, der Anführer der Hexen stirbt, schaffen es immer mehr Dämonen in ihre Welt und Ophelia findet heraus, dass ihr größter Feind schon näher ist, als sie dachte.

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen, es ging sofort spannend und magisch los. Man merkte schnell, dass das Buch eher düster werden würde, aber sowas mag ich daher habe ich auch schnell weiter gelesen. Bis zur Hälfte konnte es mich auch sehr fesseln, danach wurde es irgendwie immer komischer, weil manche Sachen einfach nicht erklärt wurden und ich das Gefühl hatte, als würden dem Leser einige Informationen vorenthalten werden. Somit war die zweite Hälfte des Buches sehr schwach und ich hatte nicht immer Lust weiter zu lesen.

Ophelia mochte ich zuerst sehr gerne, sie wirkte wie eine starke Hexe und sie war mir sympathisch. Irgendwann wurde sie aber recht weinerlich und trotzig, wie ein kleines Kind, dem man sein Spielzeug weggenommen hat. Sie hat sich selbst bemitleidet und das passte einfach nicht zu ihr.

Mordred ist ein Dämon und der zweiter Erzähler von dem Buch. Ich fand seine Kapitel sehr spannend, weil er nicht so ist, wie man sich einen Dämon eigentlich vorstellen würde. Mor zeigt Gefühle, sagt was er denkt und stellt sich auch gegen seine eigene Rasse, wenn es nicht mit seiner Ansicht zusammen passt. Ich mochte ihn echt gerne und habe mich über seine Kapitel immer gefreut.

Die Geschichte hat einen spannenden Ausgangspunkt. Die Hexen finden heraus, dass ein Erzdämon in ihrer Welt ist und veranstalten eine Jagd auf diesen. Wer ihn tötet wird der neue Großmagis. Was mir da aber zu kurz kam, waren die Kämpfe. Sie waren für mich auch nicht wirklich gut beschrieben, weil ich sie mir einfach nicht vorstellen konnte. Es gab zwar einige, aber sie liefen meist nach dem gleichen Schema ab und somit kam nicht wirklich was neues vor.

Für mich zu wenig ausgebaut war auch die Geschichte von Janus und Ophelias Vater. Janus sieht zufällig einen Kampf und dann kommen sie drauf, dass sie magisches Blut in sich trägt. Aber Janus ist unwichtig für die Geschichte. Immer wieder werden Vermutungen aufgestellt, ob sie mit Ophelias Vater zusammenarbeitet, der eingesperrt ist und sie taucht auch zu dem komischten Zeitpunkten auf, aber sie hat keinen Mehrwert für die Geschichte. Janus ist wirklich nur unsympathisch und komisch, hätte man sie weggelassen wäre es ebenso gut gewesen. Xaver, Ophelias Vater, hatte schon mehr Verwendung, aber auch da gab es Andeutungen, die nie weiter verfolgt wurden und somit ebenso unerheblich waren. Manchmal hatte ich das Gefühl, als wolle die Autorin noch etwas Spannung reinbringen, hat diese Idee dann aber vergessen und nicht weiter ausgearbeitet.

Die Liebesgeschichte zwischen Ophelia und Mordred allerdings hat mir super gefallen. Es ist eine verbotene Beziehung, aber Mor ist so süß und kümmert sich um Ophelia, dass man die Liebe regelrecht gespürt hat. Das war sicherlich einer meiner liebsten Teile in dem Buch.

Das Ende war schön, keine Frage, aber wie es dahin gekommen ist, frage ich mich immer noch. Ich verstand nicht ganz, was Ophelia und Rasmus, ein Freund von ihr, da am Ende jetzt wirklich gemacht haben, und es ging mir auch alles etwas zu schnell. Mehr Erklärungen, was eigentlich abgeht, hätten dem Buch gut getan. So lässt es mich mit gemischten Gefühlen zurück.

Fazit:

Das Buch hat einen sehr starken Anfang, lässt aber ab der Hälfte sehr nach. Es fehlen dem Leser einige Informationen, sodass man manchmal ziemlich verwirrt ist. Ich mochte die meisten Figuren, aber sie blieben doch sehr blass und einige Szenen waren für mich einfach unnötig. Janus hätte man ebenso komplett weglassen können. Über das Magiesystem und die Hexen selbst hätte ich allerdings mehr erfahren.